25.000 Wörter pro Ausgabe: Hier zieht Kroatien nun die Grenze zwischen fünf Prozent und zehn Prozent Mehrwertsteuer für Zeitung und Magazine. Wer mehr Wörter druckt, zahlt die halbe Steuer. Das trifft vor allem die Styria, deren bildlastige 24sata den Markt anführt. Der Grazer Konzern dürfte Höchstgerichte wegen Diskriminierung bemühen.
Kroatiens Verleger und Journalisten protestieren. Finanzminister Slavko Linic begründet die Maßnahme mit der schweren Krise für die Zeitungsverleger in Kroatien. Die oppositionelle konservative HDZ kritisierte die Festlegung auf 25.000 Wörter als "unlogisch"; regierungskritische Zeitungen würden bestraft.
Die Europäische Journalistenvereinigung zeigte sich in einem offenen Brief an den kroatischen Präsidenten Ivo Josipovic "extrem besorgt" über die Steuerregel. Sie diskriminiere gegen EU-Regeln. Man unterstütze die kroatische Journalistenvereinigung, die das Gesetz als Eingriff in die Medienfreiheit betrachtet.
Kulturministerin Andrea Zlatar Violic erklärt, man wolle mit dem Limit 25.000 (selbstverfasster) Wörter das Niveau der Blätter heben. Diese Standard-Ausgabe enthält rund 50.000 davon. (Adelheid Wölfl, DER STANDARD, 22./23.6.2013)