Salvador de Bahia/Belo Horizonte - Brasilien bleibt beim Confederations Cup zur Freude der heimischen Fans auf der Siegesstraße. Die Seleção feierte mit einem 4:2 im Schlager gegen Italien am Samstag den dritten Erfolg im dritten Spiel und holte sich damit den Sieg in Gruppe A. Den Aufstieg ins Semifinale hatten zuvor bereits beide Teams sichergestellt.

In Belo Horizonte verabschiedete sich indes Mexiko im Duell der bisher punktelosen Teams der Gruppe mit Japan mit einem 2:1 (0:0)-Erfolg. Manchester Uniteds Stürmer Javier Hernández (54./66.) sicherte den Amerikanern mit seinem Doppelpack den Erfolg. Shinji Okazaki (86.) vom VfB Stuttgart gelang kurz vor dem Ende nur noch der Anschlusstreffer, Hernández verschoss in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter.

Der eingewechselte Bayern-Verteidiger Dante brachte Brasilien in seiner Geburtsstadt in Führung (45.+1). Emanuele Giaccherini traf für den unterlegenen Vize-Europameister zum zwischenzeitlichen 1:1 (51.), ehe Neymar den Gastgeber mit seinem dritten Tor beim Confed Cup wieder auf Kurs brachte (55.). Von der Strafraumgrenze traf der künftige Barcelona-Stürmer genau ins Torhütereck, Italiens Kapitän Gianluigi Buffon blieb die Rolle des Zuschauers. Fred erhöhte auf 3:1 (66.), doch Giorgio Chiellini verkürzte in einem zunehmend verrückten Spiel noch einmal (71.), doch erneut Fred (89.) stellte den alten Abstand wieder her.

Brasiliens Erfolg war insgesamt wohl verdient. Die Mannschaft von Luiz Felipe Scolari war die aktivere Elf und startete im Duell des fünffachen Weltmeisters aus Südamerika gegen den vierfachen aus Europa äußerst druckvoll. Bereits in der ersten Minute hatte Italiens Abwehr Schwerstarbeit zu verrichten, um nicht früh in Rückstand zu geraten.

Die ohne den angeschlagenen Spielmacher Andrea Pirlo eingelaufenen Azzurri stellte sich mit Fortdauer der Partie besser auf den Gegner ein. Offensiv war vom Vize-Europameister aber lange Zeit wenig zu sehen. Teamchef Cesare Prandelli hatte seine Elf im Vergleich zum 4:3 gegen Japan auch an einigen Positionen verändert. Brasilien schonte hingegen keine Kräfte, einzig der verletzte Paulinho fehlte.

Nachdem man durch das Abstaubergoal Dantes in Rückstand geraten war, gelang Italien aber flott ein Comeback: Mario Balotelli verlängerte einen weiten Ball mit der Ferse ideal in den Lauf von Giaccherini, der ins lange Eck traf. Die Freude währte nur kurz, dann stellte Neymar nach falscher Freistoß-Entscheidung des Schiedsrichters den alten Vorsprung wieder her. Als Scolari seinen Star nach dem 3:1 vom Feld nahm, schien die Partie entschieden.

Italien kämpfte sich aber noch einmal zurück und hatte nun seine stärkste Phase: Chiellini erzielte nach einer Ecke das 2:3, danach drückte der Vize-Europameister sogar auf den Ausgleich. Christian Maggio kam ihm am nächsten, sein Kopfball klatschte an die Latte traf (80). Stattdessen sorgte Fred aus kurzer Distanz für die Entscheidung, nachdem Buffon den Schuss davor erneut nur abklatschen konnte.

Die Brasilianer dürften damit einem Duell mit Spanien damit aus dem Weg gehen und könnten es nun mit Südamerika-Meister Uruguay zu tun bekommen. Dagegen kann Italien trifft als Gruppenzweiter nun einer Neuauflage des EM-Endspiels gegen den Weltmeister entgegenblicken.

Die landesweiten Massenproteste gegen Korruption und soziale Missstände in Brasilien waren am Samstag auch in den Stadien sichtbar. In Salvador riefen dutzende Fans via Transparenten zur Teilnahme an den landesweiten Demonstrationen auf. "Geht auf die Straße, um Brasilien zu ändern" stand geschrieben. Da die FIFA politische Botschaften während der Spiele ausdrücklich verbietet, wurden einige Transparente aber schnell wieder entfernt. In Belo Horizonte hielt ein Anhänger ein Plakat hoch: "Japan, tausche unseren Fußball gegen deine Ausbildung." (red/sid/APA - 22.6. 2013)

ERGEBNISSE der Gruppe A vom Samstag:

Gruppe A:

Italien - Brasilien 2:4 (0:1). Salvador de Bahia. Tore: Giaccherini (51.), Chiellini (71.) bzw. Dante (45.+1), Neymar (55.), Fred (66., 89.)

Japan - Mexiko 1:2 (0:0). Belo Horizonte. Tore: Okazaki (86.) bzw. Hernandez (54., 66.)