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Grafik: APA

Wien/Wals - Der insolvente Bauriese Alpine Bau GmbH hat mit Verbindlichkeiten von vorerst geschätzten 2,6 Mrd. Euro nicht nur die bisher größte Pleite in der Nachkriegsgeschichte hingelegt, sondern ist auch einer der wichtigsten Arbeitgeber der Branche. Angesichts der Pleite zittern derzeit 4.905 Mitarbeiter um ihren Job. Das Ausmaß entspricht gut einem Viertel der österreichweit arbeitslos gemeldeten der Branche. Per Ende Mai waren im Baubereich 17.761 arbeitslos, geht aus den aktuellen Daten beim Arbeitsmarktservice (AMS) hervor. Die meisten Arbeitslosen am Bau gibt es derzeit in Wien (6.069), gefolgt von Niederösterreich (3.232) und der Steiermark (2.290).

Zur Stunde ringt der Masseverwalter der Alpine gemeinsam mit Interessenten aus der Baubranche um die Weiterführung einzelner Unternehmensteile und der Baustellen. Ein Gutteil der rund 4.900 von der Insolvenz betroffenen Arbeitsplätze soll gerettet werden. Viele Bauarbeiter könnten aufgefangen werden, hoffen die Gewerkschafter. Mit personellen Einschnitten wird vor allem im Verwaltungsbereich gerechnet.

7.500 Mitarbeiter in Österreich

Insgesamt beschäftigte die Alpine-Gruppe in Österreich zuletzt rund 7.500 Mitarbeiter (weltweit etwa 15.000). Mehr Arbeitsplätze in der Branche schuf 2012 nur der hierzulande größte Baukonzern Strabag, der 9.928 Stellen im Inland sicherte (inklusive Ausland waren es 74.010). Der Konkurrent Porr, der bereits Interesse an der Übernahme einzelner Alpine-Teile bekundet hat, sorgte im Vorjahr für 7.888 Jobs in Österreich (von 10.696 insgesamt).

Von der Alpine-Pleite sind aber nicht nur knapp 5.000 Bauarbeitnehmer in Österreich unmittelbar betroffen, sondern den vorläufigen Angaben der Kreditschützer zufolge auch fast 1.600 im Ausland - in Summe sind es fast 6.483 Dienstnehmer, die nun neu untergebracht werden müssen.

Dazu addieren sich allein in Österreich rund 1.400 Zulieferer und Subunternehmen, die 164.290 Mitarbeiter beschäftigen und einen wesentlichen Anteil der rund 8.500 Alpine-Gläubiger stellen. Anschlusskonkurse unter den Gläubigern sind zu befürchten. (APA, 24.6.2013)