Neue Funktion mit altbekannten Gesprächspartnern: Franz Bittner

Foto: ärztekammer wien

Wien - Franz Bittner wechselt die Seiten: Bis 2009 war er als Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse gestrenger Verhandlungspartner der Ärztekammer in Honorarfragen; Nun übernimmt der 59-Jährige, der zuletzt als selbstständiger Berater im Gesundheitswesen gearbeitet hat, die Rolle des Patientenombudsmanns. Er gewann das SMS-Voting - das freilich nicht der Publikumserfolg wurde, den sich die Ärztekammer gewünscht hatte: Knapp 15.000 Stimmen wurden insgesamt abgegeben, 6974 davon entfielen auf Bittner. Mit 6804 Stimmen kam Josef Kandlhofer, bis vor wenigen Monaten Generaldirektor des Hauptverbands, auf Platz zwei. Andrea Schwarz-Hausmann von der Pensionsversicherungsanstalt, landete mit 1051 Stimmen auf dem dritten Rang.

Wiens Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres sieht den Patientenombudsmann als "einen wichtigen Beitrag im Verständnis Arzt/Patient". Bittner soll ausdrücklich mit der Wiener Patientenanwaltschaft zusammenarbeiten. Sigrid Pilz, von der Stadt bestellte Patientenanwältin, will den Ombudsmann "einbinden und einspannen, was Qualitätsmängel betrifft". Allerdings verstehe sie nicht, warum ein eigener Beauftragter für die Qualität in den Ordinationen installiert wird: "Die Ärztekammer ist eine Standesvertretung, und es ist ihre Aufgabe, Qualität zu sichern." Daher nehme sie "mit Verwunderung zur Kenntnis", dass die Kammer einen Ombudsmann braucht, "der sagt, was zu tun ist". (hei, DER STANDARD, 25.6.2013)