Wien - Die insolvente Alpine Bau GmbH in Österreich soll zerschlagen werden. Anders die deutsche Tochter: Gespräche mit potenziellen Investoren liefen, heißt es am Unternehmenssitz in Eching. Die Löhne und Gehälter würden bezahlt.

Das Aus für die insolvente Alpine Bau GmbH in Österreich bedeutet offenbar nicht automatisch das Ende für die deutsche Tochterfirma. "Die in Österreich getroffenen Entscheidungen haben keine unmittelbaren Auswirkungen auf das Verfahren der Alpine Deutschland AG", sagte ein Sprecher der deutschen Tochter mit Sitz in Eching nördlich von München am Montag. Die Alpine Deutschland AG sei eine eigenständige Gesellschaft mit eigenständigem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Management und Sanierungsexperte Arndt Geiwitz führten die Gespräche mit potenziellen Investoren daher weiter.

Kein genereller Baustopp

Während die Löhne und Gehälter in Österreich ab Annahme des Schließungsantrags durch das Insolvenzgeld nur einen Monat lang gesichert sind, sind es bei der deutschen Tochter bis zu drei Monate, wie der dortige Unternehmenssprecher Patrick Hacker sagte. "Einen generellen Bau-Stopp gibt es hier nicht. Vor allem mit Zulieferern werden aktuell Gespräche zu den laufenden Bauprojekten geführt, damit an den Baustellen die Versorgung mit Material funktionieren kann und die Arbeiten durchgeführt werden können." Parallel würden auch Gespräche mit den Bauherren geführt.

Geiwitz, der zum Sachwalter des Verfahrens bestellt wurde, sprach von "keinem einfachen Verfahren". Die Sanierungsoptionen würden sondiert und alle notwendigen Schritte eingeleitet. Die Alpine Deutschland AG beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter. Sie war unter anderem für den Bau der Münchner Allianz Arena verantwortlich und ist beim Bahnprojekt Stuttgart 21 beteiligt. Sie erzielte 2012 einen Umsatz von rund 600 Millionen Euro. (APA, 24.6.2013)