Auf der Webseite wird über Problemthemen informiert, bei wirklich dringlichen Problemen können sich Kinder und Jugendliche an den Telefonnotruf wenden.

Foto: Screenshot: orf.at

Die Details der ORF-Sparpläne sorgen erwartungsgemäß für Aufregung. Am Montag haben das Netzwerk Kinderrechte Österreich und SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin Angela Lueger in Aussendungen gegen das Ende der Notrufnummer "147 - Rat auf Draht" protestiert. Die ORF-Geschäftsführung hatte in der Vorwoche angekündigt, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk angesichts des Spardrucks von dem Serviceangebot für Kinder und Jugendliche von "Rat auf Draht" trennen werde.

Das Netzwerk "Kinderrechte", ein Zusammenschluss von 37 Mitgliedsorganisationen, warnte nun, dass das Ende von "Rat auf Draht" einer Vernachlässigung der Pflichten Österreichs aus der UN-Kinderrechtskonvention gleichkomme. "Wir fordern den ORF und die Politik auf, den Notruf '147 - Rat auf Draht' weiterhin zu unterstützen und Strukturen sicher zu stellen, die den effizienten Betrieb dieses Dienstes langfristig gewährleisten", hieß es in der Aussendung.

Die kleinste Lobby

SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin Lueger findet es "empörend, den Sparstift auf dem Rücken jener anzusetzen, die die kleinste Lobby haben". Das "Rat auf Draht"-Team kümmere sich seit Jahrzehnten österreichweit auf sehr niederschwelliger Ebene um Probleme und Sorgen von Kindern und Jugendlichen. Täglich werden 220 Beratungsgespräche geführt und fast 2.000 Zugriffe auf der Homepage registriert. "'Rat auf Draht' ist seit langer Zeit eine Institution, die professionell und unbürokratisch Kindern und Jugendlichen hilft", so Lueger, die von der ORF-Führung forderte, die Hotline von der Spardiskussion auszuklammern. "Denn Kinder haben Rechte. Auch wenn sich das bis in konservative Kreise noch nicht durchgesprochen hat", so Lueger. (APA, 24.6.2013)