Greifswald/Washington/Amsterdam - Eine Genvariante schützt nach Angaben von Wissenschaftern der Universität Greifswald vor einer Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori, der Typ-B-Gastritis auslöst. Eine Infektion mit diesem Bakterium kann zu Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren führen und möglicherweise auch Magenkrebs verursachen.
Mit einer Untersuchung des Bluts von knapp 11.000 Probanden aus zwei Studien wollen Wissenschafter dasjenige Gen im menschlichen Erbgut identifiziert haben, das darüber entscheidet, ob Helicobacter pylori seine schädliche Wirkung entfalten kann. Es sei entscheidend dafür, ob sich Helicobacter pylori im Magen an die Schleimhaut binden kann.
Probanden, die nicht infiziert sind, tragen häufiger eine genetische Veränderung im TLR1-Gen ("Toll like Receptor 1"). Diese Veränderung spiele eine wesentliche Rolle für die angeborene Immunität, sagte die Greifswalder Wissenschafterin Julia Mayerle. Die deutsch-niederländische Studie ist im "Journal of the American Medical Association" (Jama) veröffentlicht worden. Die Daten stammten unter anderem aus der Study of Health in Pomerania (SHIP), einer Langzeituntersuchung der Bevölkerung Vorpommerns. Die Ergebnisse sind nach Angaben der Wissenschafter für die Entwicklung zukünftiger Impfstrategien gegen Helicobacter pylori von großer Bedeutung. (APA/red, derStandard.at, 29. 6. 2013)