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Edward Snowden beabsichtigte von vornherein, die Schnüffeleien des Geheimdienstes im Internet aufzudecken.

Foto: AP/Cheung

Washington/Hongkong/Moskau - Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hält sich nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau auf. Der 30-Jährige befinde sich im Transitbereich des Moskauer Flughafens, bestätigte Putin am Dienstag Angaben aus Luftfahrtskreisen. Snowden sei ein freier Mann. Je eher er sich für ein Reiseziel entscheide, desto besser, so Putin. Der russische Präsident sagte weiter, in Russland habe Snowden keine Straftaten begangen. Er hoffe, der Fall werde die Beziehungen zu den USA nicht belasten.

Davor war lange Zeit unklar, wo sich der 30-Jährige aufhält. Die russische Expertin für Luftfahrtrecht, Lina Talzewa, warnte Snowden vor einem Flug nach Havanna/Kuba. "Die USA können laut Chicagoer Konvention von 1944 ein Zivilflugzeug zur Landung auffordern, sollte ein Verdacht auf Rechtswidrigkeiten bestehen", sagte Talzewa. Als Beispiel führte sie den Fall einer syrischen Passagiermaschine an, die 2012 von türkischen Jets zur Landung in der Türkei gezwungen worden war.

Mit Absicht eingeschleust

Snowden hat sich nach eigenen Angaben von vornherein mit der Absicht in den US-Geheimdienst eingeschleust, die Öffentlichkeit zu informieren. Allein aus diesem Grund habe er den Job als IT-Techniker bei der Beratungsfirma Booz Allen Hamilton angenommen, die im Auftrag des US-Geheimdienstes NSA an der Internet-Überwachung beteiligt war, zitierte ihn die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" vom Dienstag aus einem früheren Interview. Seine Arbeit habe ihm Zugang zu Listen mit gehackten Computern in der ganzen Welt verschafft. "Deswegen habe ich die Position vor rund drei Monaten angenommen." (APA, 25.6.2013)