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Steigendes Fernverkehrsaufkommen trifft Baustellen: Kilometerlange Kolonnen zur Ferienzeit sind keine gewagte Prognose.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Wien - Am Samstag beginnen in Wien, dem Burgenland und Niederösterreich die Sommerferien, der Rest Österreichs folgt am 6. Juli. Auf den Straßen wird es damit wieder eng. "Einröhrige Tunnel und Baustellen werden die Nadelöhre im Reiserverkehr sein, die für Staus sorgen", so ÖAMTC-Verkehrsexperte Harald Lasser.

Speziell vor dem Karawanken Tunnel auf der Karawankenautobahn (A11) in Kärnten sowie auf der Fernpass Straße (B179) vor dem Lermooser Tunnel und dem Grenztunnel Füssen wird es kilometerlange Kolonnen geben, so der ÖAMTC. Hier wird das blockweise Abfertigen des Verkehrs an den Wochenenden unvermeidlich sein.

Erdrutsche haben noch Konsequenzen

"Die große Erleichterung im heurigen Sommer gibt es auf der Rheintal Autobahn (A14) bei Bregenz. Ab Anfang Juli ist der Pfänder Tunnel in zwei getrennten Röhren befahrbar und fällt somit als Staupunkt weg", so Lasser. Weitere Staupunkte sind erfahrungsgemäß die Mautstellen St. Michael (A10) und Schönberg (A13), so der Club.

Hierzu ein Tipp des Experten: "Am besten besorgt man sich schon vor Fahrtantritt eine Videomautkarte. Mit dieser kann man, ohne anhalten zu müssen, auf einer eigenen Spur die Mautstelle passieren.", so Lasser.


Viele Nadelöhre sind vorhersehbar, wem es möglich ist, der sollte sie umfahren.

Die Felbertauern Straße (P1) bleibt nach einem Erdrutsch zwischen Matrei in Osttirol und Mittersill noch bis in den Herbst gesperrt. Ende Juli soll die Ersatzstraße fertig sein. Auch eine weitere Ausweichstrecke, die Brenner Straße (B182), ist nur eingeschränkt befahrbar. Nach einem Erdrutsch zwischen Innsbruck und Schönberg besteht hier bis 30. Juni eine Sperre. Ab 1. Juli ist die B182 einspurig befahrbar, mit Wartezeiten von bis zu 30 Minuten muss bis voraussichtlich 26. Juli gerechnet werden.

Wie jeden Sommer werden auch heuer wieder einige Baustellen auf den Transitrouten zu Geduldsproben für die Reisenden. Gegenverkehrsbereiche, in denen schon ein defektes Fahrzeug reicht, um kilometerlange Staus auszulösen, gibt es auf zahlreichen Hauptverbindungen.

Die wichtigsten Baustellen

  • Westautobahn (A1) zwischen Wien und dem Knoten Steinhäusl
  • Südautobahn (A2) bei Graz Ost, bei Steinberg, zwischen Modriach und dem Packsattel, bei Bad St. Leonhard sowie zwischen Villach Warmbad und Faakersee
  • Tauernautobahn (A10) zwischen Gmünd und Spittal an der Drau
  • Inntalautobahn (A12) zwischen Radfeld und Kramsach, zwischen Volders und Hall sowie im Bereich Schönwies
  • Brennerautobahn (A13) zwischen der Mautstelle Schönberg und Matrei am Brenner
  • Semmering Schnellstraße (S6) im Niklasdorf Tunnel
  • Arlberg Schnellstraße (S16) zwischen Schnann und St. Anton am Arlberg sowie bei Langen am Arlberg

Markierungen sind nur ungefähre Ortsangaben und Streckenabschnitte

Besonders kritisch könnte es vor allem auf der Südautobahn (A2) werden, befürchtete ÖAMTC-Experte Lasser: "Im zehn Kilometer langen Baustellenbereich zwischen dem Packsattel und Modriach steht dem Verkehr Richtung Wien nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Im Rückreiseverkehr, der Mitte Juli beginnt, kann es hier richtig eng werden." Zwischen Villach Warmbad und Faakersee wird es den ganzen Sommer über Verzögerungen geben, weil hier Urlauberströme von der Südautobahn (A2) und der Tauernautobahn (A10) zusammentreffen.

Am letzten Juni-Wochenende beginnen auch in Belgien, Dänemark, Polen, Slowenien, der Slowakei, Tschechien sowie Teilen Deutschlands, der Niederlande und der Schweiz die Ferien. Die wirklich heiße Phase des Sommerreiseverkehrs beginnt mit dem Wochenende 20./21. Juli. Da hat das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen Ferienbeginn.

Air Power und Formel 1: Behinderungen bei Veranstaltungen

Eine Woche später fangen die Ferien in Baden-Württemberg an, Anfang August starten dann die Bayern als letzte in die Sommerferien. Der Rückreiseverkehr wird ab Mitte Juli einsetzen und in der zweiten Augusthälfte seinen Höhepunkt erreichen, prognostizierte ÖAMTC-Experte Lasser. Ferienende ist in Ostösterreich und Nordrhein-Westfalen am 1. September, eine Woche darauf folgen Süd- und Westösterreich sowie Bayern und Baden-Württemberg.

Einige Veranstaltungen werden zusätzlich für Verzögerungen. Am 28. und 29. Juni geht die Air Power in Zeltweg über die Bühne. Staus erwartet der ÖAMTC auf allen Zufahrtsrouten, speziell auf der Obdacher Straße (B78), der Murtal Schnellstraße (S36) und der Friesacher Straße (B317).

Am Sonntag, 28. Juli, findet der Formel 1-GP von Ungarn bei Budapest statt. Schon ab Freitag werden Staus auf der Ostautobahn (A4) bei Nickelsdorf unvermeidlich sein. Aber auch auf der Gleisdorfer Straße (B65) bei Heiligenkreuz werden speziell Ferraristi auf dem Weg von Italien Richtung Budapest im Stau stehen. Lange Verzögerungen auf der Brünner Straße (B7) bei Drasenhofen wird der Moto-GP in Brünn am 25. August mit sich bringen. (APA/red, derStandard.at, 25.6.2013)