Der Gedanke der Emotionalisierung der Marken über ästhetisch und motorisch flottes Gerät ist inzwischen auch in Korea angekommen. Im Doppeltest: Hyundai Veloster und Genesis

Originell sind schon einmal die Namen: Veloster und  ...

Foto: der standard/fischer

... Genesis. Mittlerweile gar nicht mehr so exotisch ist das Herkunftsland: Korea. Die Hyundai Motor Company ist am europäischen Automarkt längst etabliert - und hat einen Ruf: günstig, ja, das auch, aber auch originell und auf gewisse Weise innovativ, jedenfalls selbstbewusst. Veloster und Genesis sind dafür gute Beispiele.

Foto: hyundai

Der Veloster spielt in der Variante mit dem 1,6-Liter-Motor mit Turboaufladung und folglich engagierten 186 PS in der Königsklasse der Kompaktwagenabteilung mit: nicht nur Golf, sondern auch GTI. PS-mäßig liegt er ein bisschen drunter, auf den GTI fehlen 34 PS, das ist keine Weltreise, aber schon eine erwähnenswerte Distanz.

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Der Veloster ist so etwas wie ein Halbstarker, ein bisschen ruppig, manchmal unbeherrscht. Einer, der will, einer, der auch kann. Man muss ihn allerdings fordern. Im unteren Drehzahlbereich ist der Veloster brav, fast ein wenig kurzatmig, die Dynamik dieses Sportcoupés ergibt sich aus der höheren Drehzahl.

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Man muss also forsch an das Thema herangehen, dann entfaltet der kleine Vierzylinder auch seine Wirkung. Die Marschmusik gibt der Turbolader vor, die sportliche angelegte Auspuffanlage sorgt dafür, dass man das auch hört.

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Verfügbar sind eine manuelle Sechsgangschaltung oder auch eine Automatik inklusive Schaltwippen am Lenkrad. Wir schlichteten die Gänge noch händisch, die Automatik ist wahrscheinlich kein Nachteil.

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Durchaus einladend das Türkonzept: Eine größere Türe auf der Fahrerseite und zwei Türen auf der Beifahrerseite bestimmen die Architektur des Fahrzeugs. Das ist überraschend, erleichtert aber jedenfalls den Einstieg in den Veloster.

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So etwas wie der große Bruder ist das Genesis Coupé, das in der Variante mit dem 3,8-Liter-Sechszylinder schon recht breitschultrig daherkommt.

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Der spielt fast schon in der Porsche-Klasse mit, 347 PS immerhin, Heckantrieb, schnittiges Aussehen, insgesamt aber doch deutlich günstiger als ein 911er. Als Konkurrent muss wohl der Nissan 370 Z herhalten.

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Das Genesis Coupé ist nicht unbedingt ein höflicher Zeitgenosse, eher ein ruppiger Kerl. Ein Rabauke, unbeherrscht und überschäumend. Also der kann schon recht kräftig und hält sich damit nicht zurück. Da kommt nichts galant und vorsichtig, die 347 PS stehen recht brachial zur Verfügung.

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Die Straßenlage ist hart und präzise, nicht komfortabel, aber engagiert. Wenn man jetzt BMW 3er-Coupé oder Audi A5 zum Vergleich heranzieht, muss man sagen, dass man Unterschiede merkt: Der Hyundai ist lauter in jeder Hinsicht, motorisch und innen wie außen.

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In der Verarbeitung sind die Deutschen einfach präziser. Knallt man beim Genesis die Tür zu, schaut man zurück, ob eh nichts runter- oder rausfällt. (Michael Völker, DER STANDARD, 21.6.2013)

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