Ein Viertel der nicht selbstständig Tätigen haben in den letzten Monaten daran gedacht, den Job zu wechseln.

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Mehr zu verdienen sei eines der Hauptmotive, warum immer mehr Arbeitnehmer darüber nachdenken, sich einen anderen Job zu suchen. Und wenn es dann zu einem Bewerbungsgespräch kommt, werden auch Fragen gestellt, die rechtlich in solch einem Gespräch eigentlich gar keinen Platz haben. So die Hauptergebnisse der "Monster Jobwechsler Studie 2013/2", zu der insgesamt 1000 österreichische Arbeitnehmer im April und Mai dieses Jahres befragt wurden, 458 davon waren unselbstständig erwerbstätig.

24 Prozent dieser unselbstständig Erwerbstätigen haben in den letzten Monaten schon einmal an einen Jobwechsel gedacht, interessant ist dabei auch das regionale Gefälle: Arbeitnehmer in Wien sind deutlich eher bereit, ihren Job zu wechseln als jene aus den Bundesländern, außerdem sind es auch vermehrt Personen mit einfacherer Bildung, die einen Jobwechsel in Erwägung ziehen, zeigt die Studie weiter.  

Unterschiedliche Tendenzen bei Männern und Frauen

Die Befragten antworteten auf die Frage "Warum würden Sie eigentlich Ihren Job wechseln?" mit Abstand am häufigsten mit der Antwort "Weil mein Gehalt zu gering ist", als zweiter Aspekt folgte das schlechte Betriebsklima. Zwischen den Geschlechtern zeigten sich dabei unterschiedliche Tendenzen: "Während Männer eher das Gehalt als Motiv für den Wechsel angeben, sind Frauen eher auf Grund der fehlenden Anerkennung, des schlechten Betriebsklimas oder der fehlenden Möglichkeit, sich beruflich weiterentwickeln zu können, zum Wechsel geneigt", sagt Paul Eiselsberg vom Meinungsforschungsinstitut IMAS International.

Bewerbung: Kenntnisstand der Rechtslage gering

Einen Schwerpunkt legte die Studie auf die Bewerbungssituation. Laut Aussagen der Befragten sind die Hauptinhalte bei Bewerbungsgesprächen vor allem der bisherige berufliche Werdegang, die Gehaltsvorstellungen, persönliche Daten wie Alter und die bisherigen Erfahrungen im beruflichen Umfeld. Danach folgen Daten wie Familienstand, Wohnort und persönliche Stärken und Schwächen. Allerdings tauchen in den Schilderungen der Befragten auch Aspekte wie Gesundheitszustand, Trink- und Rauchverhalten, etwaiger Kinderwunsch, Religion, Politik oder Mitgliedschaften auf.

Insgesamt 38 Prozent der unselbständig Erwerbstätigen, die zu einem Jobwechsel bereit sind und bereits ein Bewerbungsgespräch hatten, gaben an, zumindest einmal auf eines dieser rechtlich bedenklichen Themen angesprochen worden zu sein. "Der Kenntnisstand seitens der Bewerber und Bewerberinnen darüber ist aller Voraussicht nach sehr gering beziehungsweise mangelt hierbei das Rechtswissen der Arbeitgeber", so Eiselsberg. Jede siebte der befragten Frauen wurde bei Bewerbungen nach ihrem Kinderwunsch gefragt. (red, derStandard.at 25.6.2013)