Bild nicht mehr verfügbar.

Chinesische Soldaten patrouillieren in Urumqi, der Hauptstadt von Xinjiang.

Foto: EPA/DIEGO AZUBEL

Peking - In der chinesischen Provinz Xinjiang sind bei Unruhen mindestens 27 Menschen getötet worden. Neun Polizisten und Wachleute sowie acht Zivilisten seien am Mittwoch in einer Ortschaft der Region Turpan von einer "mit Messern bewaffneten Menge" getötet worden, woraufhin die Polizei das Feuer auf die "Aufrührer" eröffnet und zehn von ihnen getötet habe, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Behördenvertreter.

"Messerschwingende Mobs" hätten in Lukqun Polizeiwachen, Amtsgebäude und eine Baustelle attackiert. Die Angreifer hätten "Menschen niedergestochen und Polizeifahrzeuge in Brand gesetzt", erklärten Vertreter der Kommunistischen Partei Chinas nach Xinhua-Angaben. Drei Angreifer seien festgenommen worden, nach anderen werde gefahndet. Lukqun liegt nahe der Oasenstadt Turpan.

Rohstoffreiche Grenzprovinz

Die dünn besiedelte Wüstenregion im Westen Chinas ist die Heimat der muslimischen Volksgruppe der Uiguren. Diese fühlen sich durch die Han-Chinesen, die von Peking systematisch in der rohstoffreichen Grenzprovinz angesiedelt werden, zunehmend an den Rand gedrängt. Es gibt immer wieder ethnische Ausschreitungen und Zusammenstöße mit der Polizei. Seit 2009 haben sich diese vermehrt. Während Peking "Terroristen" für die Gewalttaten verantwortlich macht, sprechen uigurische Exilorganisationen von der Niederschlagung legitimer Proteste.

Erst am 24. April hatte es bei Zusammenstößen zwischen Uiguren und der chinesischen Polizei nach amtlichen Angaben 21 Tote gegeben. Die Uiguren sind eine turksprachige Volksgruppe. (APA, 26.6.2013)