Die Leitbörsen in Fernost haben sich am Mittwoch mehrheitlich von ihren deutlichen Vortagesverlusten erholt und überwiegend fester geschlossen. Händler führten dies vor allem auf positive US-Konjunkturdaten vom Dienstag zurück. In Tokio hätten nach wie vor Befürchtungen einer Kreditklemme in China belastet, hieß es. Daran habe auch ein Stabilisierungsversuch der chinesischen Zentralbank nichts geändert.

Auch Ängste eines schrumpfenden Wirtschaftswachstums im Reich der Mitte seien weiter existent, hieß es. Dessen ungeachtet hätten chinesische Aktien nun aber ein substanziell unterbewertetes Niveau erreicht, sagte ein Aktienstratege in Hongkong. Er empfiehlt Anlegern mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont, bereits jetzt wieder zu kaufen.

Der Nikkei-225 Index in Tokio reduzierte sich um 135,33 Zähler oder 1,04 Prozent auf 12.834,01 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong zog um deutliche 482,83 Zähler (plus 2,43 Prozent) auf 20.338,55 Einheiten hoch. Der Shanghai Composite sank um 8,01 Punkte oder 0,41 Prozent auf 1.951,50 Punkte.

Zulegen konnten auch die Märkte in Singapur und Sydney. Der FTSE Straits Times Index schloss bei 3.104,40 Zählern mit einem Plus von 14,47 Punkten oder 0,47 Prozent. Der All Ordinaries Index in Sydney stieg um 74,3 Zähler oder 1,60 Prozent auf 4.707,80 Einheiten.

Unterstützung erhielten die meisten asiatischen Märkte von den am Vortag veröffentlichten US-Konjunkturdaten. So waren die Neuaufträge für langlebige Güter im vergangenen Monat stärker als erwartet gestiegen. Der Richmond-Fed-Index, der die Entwicklung der verarbeitenden Industrie im fünften Bezirk der US-Notenbank beschreibt, hatte überraschend deutlich angezogen. Zudem hatte sich die Erholung am Immobilienmarkt beschleunigt fortgesetzt. Und schließlich hatte sich auch noch die Stimmung der Konsumenten im Mai deutlich aufgehellt. "Mehr Wachstum heißt, dass die Aktien gute fundamentale Gründe haben, um ihre Rally fortzusetzen, wenn sich der Rauch verzogen hat", kommentierte der Hongkonger Aktienstratege.

Unter den Einzelwerten in Tokio mussten vor allem Papiere mit stärkerer Ausrichtung auf den chinesischen Markt Federn lassen. So fielen Daikin-Titel um ein Prozent, die Anteilsscheine des Industrieroboterherstellers Fanuc um 1,6 Prozent und Hitachi Construction Machinery um 2,1 Prozent.

Chinesische Bankenaktien verbuchten deutliche Kursgewinne. ICBC-Papiere sprangen um 6,8 Prozent auf 4,70 Hongkong Dollar hoch. China Construction Bank kletterten deutlich um 6,50 Prozent auf 5,41 Hongkong Dollar nach oben. Agricultural Bank of China zogen um 4,3 Prozent hoch.

Softbank schlossen in Tokio mit einem kleinen Minus von 0,18 Prozent auf 5.420,0 Yen. Die umkämpfte Übernahme des drittgrößten US-Mobilfunkanbieters Sprint Nextel durch den japanischen Kommunikationskonzern Softbank ist einen guten Schritt vorangekommen. Die Sprint-Aktionäre stimmten am Dienstag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung für das 21,6 Milliarden Dollar schwere Geschäft. (APA, 26.6.2013)