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Gegen Polizeibeamte der Sondereinheit WEGA wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien - Am 7. Juni erschossen WEGA-Beamte in Wien-Liesing bei einer versuchten Wohnungserstürmung einen 52 Jahre alten Mann. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien gegen die Polizisten wegen "fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen", bestätigte Staatsanwaltschaftssprecherin Nina Bussek einen Bericht des "Kuriers" (Mittwochsausgabe). Am Dienstag fand in dem Gemeindebau in der Kanitzgasse im 23. Wiener Gemeindebezirk eine Tatrekonstruktion statt.

20 Schüsse abgegeben

Vier der acht anwesenden WEGA-Polizisten gaben insgesamt 20 Schüsse ab. Acht davon trafen laut Medienberichten den 52-Jährigen. "Ich kann das nicht bestätigen", sagte Bussek, denn das schriftliche Gutachten liege auch 18 Tage nach dem Vorfall noch nicht vor.

Vorausgegangen waren dem tödlichen WEGA-Einsatz Anfang Juni Drohungen gegen Maler sowie eine versuchte Attacke auf eine Streifenbeamtin durch den laut Polizei psychisch erkrankten Frühpensionisten. Alarmierte WEGA-Beamte versuchten schließlich, mittels Rammbock in die Wohnung zu gelangen, in der sich der 52-Jährige verschanzt hatte.

Angriff mit Messer

Dieser stemmte sich erst gegen die Tür, öffnete sie dann aber ruckartig und attackierte einen Polizisten mit einem Messer mit einer sieben Zentimeter langen Klinge. Die Schutzkleidung des Beamten verhinderten eine Verletzung. Vier Polizisten zogen daraufhin ihre Dienstpistolen und feuerten auf den Angreifer. Dieser brach getroffen zusammen, Einsatzkräfte konnten nur noch seinen Tod feststellen. (APA, 25.6.2013)