Die US-Regierung übt aktuell Druck auf die russischen Behörden aus, Snowden auszuliefern. Er steht bei den Amerikanern gerade ganz oben auf einer Liste von Personen, die gesucht werden. Edward Snowden hat dem Journalisten Glenn Greenwald zuvor bereits zahlreiche Dokumente übermittelt, die aufzeigen sollen, wie der US-Geheimdienst NSA Internet-Kommunikation überwacht.
Zahlreiche Maßnahmen getroffen
Guardian-Autor Greenwald hat nun bekanntgegeben, dass die Dateien – von denen es offensichtlich noch viele mehr gibt – veröffentlicht werden können, sollte Snowden irgendetwas passieren. Dafür hätte Snowden bereits einige Maßnahmen getroffen, zitiert "The Daily Beast". Zugang dazu hätten verschiedene Personen rund um den Globus, damit auch sichergestellt wird, dass die Dateien im Falle eines Vorfalls veröffentlicht werden. Noch seien diese Dateien verschlüsselt, Snowden hätte aber etwas in die Wege geleitet, das die Öffnung der Dateien ermöglicht, falls er nicht mehr zu sprechen sei.
Tausende Dokumente
Schon zuvor gab Snowden in einem Interview mit dem Guardian bekannt, dass die US-Regierung aus der Sache nicht mehr herauskommt, auch wenn Snowden verhaftet oder ermordet wird. Was sich in diesen Akten befindet, ist bisher nicht bekannt. Greenwald behauptet, es handle sich um tausende Dokumente, die erst abgearbeitet werden müssten.
Keine Details
Der Autor und Anwalt Greenwald weiß aber nicht, ob Snowden noch mehr Dokumente besitze, von denen er nichts weiß. Es gebe allerdings auch Dateien, die Snowden selbst nicht an die Journalisten geben wollte, da diese seiner Meinung nach nicht veröffentlicht werden sollten. Auch der Guardian-Autor wägt sorgfältig ab, was er veröffentlicht und was er der Öffentlichkeit lieber vorenthält. Als Beispiel nennt er die konkreten technischen Spezifikationen zur NSA-Überwachung, die aus Angst vor Nachahmern nicht veröffentlicht werden.
Nebengeschichte
Eine skurrile Geschichte hat der Guardian-Autor auch auf Lager: Greenwald habe von Hong Kong aus seinen Partner in Rio kontaktiert. Diesem erzählte er via Skype, dass er ihm Kopien der Dateien schicken werde. Dazu kam es aber nie, jedoch wurde der Laptop des Partners zwei Tage später aus der Wohnung gestohlen – als einziger Gegenstand. (red, derStandard.at, 26.6.2013)