Wien - Die SPÖ positioniert ihren Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl Werner Faymann als ruhigen Steuermann. Wahlkampf-Leiter Norbert Darabos (SPÖ) präsentierte am Mittwoch die neue Plakatkampagne der Sozialdemokraten mit dem Slogan: "Stürmische Zeiten, sichere Hand".
Spindelegger als "Flip-Floper"
Darabos rief bei der Präsentation ein Duell zwischen Faymann und ÖVP-Chef Michael Spindelegger aus. Während Faymann weiter die Regierungsgeschäfte führe, habe sich der ÖVP-Chef in letzter Zeit als eine Art "Flip-Floper" gezeigt und politische Doppelbödigkeit erkennen lassen. Ein Wahlkampf-bedingtes Hin und Her des Koalitionspartners erkannte der SPÖ-Bundesgeschäftsführer etwa bei den Themen Golan, Konjunkturpaket und Zweckbindung der Wohnbauförderung.
Wenig gefallen hat Darabos auch, dass Spindelegger den Kanzler vergangene Woche bei einer Tagung der Christgewerkschafter als nicht kanzlertauglich gescholten hatte. Er habe es sehr eigenartg" gefunden, dass da der Regierungschef in sehr unwürdiger Weise attackiert worden sei.
Ziel: 30 Prozent plus
Dass Faymann als Steuermann dargestellt wird, begründete Darabos damit, dass sich die vom Kanzler geführte Regierung in der Krise besonders gut geschlagen habe. Das zeige die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU ebenso wie dass Österreich in Sachen Wirtschaftskraft während der Legislaturperiode in Europa von Platz fünf auf zwei vorgerückt sei. Der Bundesgeschäftsführer glaubt, dass das vom Wähler auch entsprechend gewürdigt und das Ziel von 30 Prozent plus erreicht wird.
Gestartet wird die Plakat-Kampagne in diesen Tagen und damit bevor die Phase der Wahlkampf-Kostenbeschränkung beginnt. Dass es hier einen Zusammenhang gebe, bestritt Darabos. Er sei nicht einmal sicher, ob die rund 4.800 Plakate nicht ohnehin schon unter die Regelung fielen, auch wenn er es nicht glaube. Die letzte Kampagne der SPÖ wird es übrigens nicht sein. Etwa mit der Kandidatenkür beim Bundesparteirat am 3. August wird wieder ein neues Plakat ausgerollt. (APA, 26.6.2013)