Bürgermeister Nagl erwartet die drei Gebäude schon "sehnsüchtig", wie er beim Spatenstich am Mittwoch sagte.

Visualisierung: AVA - ANDREA VATTOVANI ARCHITECTURE

Freilich sind nicht alle glücklich mit dem Bauvorhaben. Die KPÖ Graz sieht dadurch etwa das Altstadt-Ensemble, das sich seit 1999 mit dem Titel eines Unesco-Welterbes schmücken darf, "durchlöchert".

Visualisierung: AVA - ANDREA VATTOVANI ARCHITECTURE

Mit dem Areal des Grazer Pfauengartens auf der historischen Stadtkrone wird einer der letzten Bauplätze in der Altstadt der steirischen Landeshauptstadt verbaut. Am Mittwoch fand der Spatenstich für das Projekt statt, das aus drei polygonen, bis zu fünf Etagen hohen Baukörpern besteht. Der erste Abschnitt soll Ende 2015 fertiggestellt sein, schilderte der Bauträger, Baumeister Gerhard Fleissner.

Preise bis zu 9.600 Euro

Für das Areal zwischen Karmeliterplatz und Stadtpark standen in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehrere Bebauungs-Varianten in Diskussion: Von einem multifunktionellen Veranstaltungszentrum über mehrere Museumsprojekte bis hin zu einem Vier-Sterne-Hotel reichten die Überlegungen. Gebaut wurde bisher eine Tiefgarage mit 830 Stellplätzen, die seit 2004 in Betrieb ist. Auf diesem Garagengebäude wird ein zusätzliches Sockelgeschoß errichtet, über dem dann die drei Baukörper mit einer Nettonutzfläche von 10.000 Quadratmetern hochgezogen werden.

Geplant sind 80 bis 90 Wohnungen mit Größen von 50 bis 240 Quadratmetern, "wobei Zusammenlegungen auch für größere Büros möglich sind", so Fleissner bei der Präsentation am Mittwoch. Die Wohnungspreise bewegen sich je nach Lage im Objekt, Geschoß und Orientierung zwischen rund 4.000 und 9.600 Euro pro Quadratmeter. 30 Wohnungen seien bereits verkauft worden, auch habe man einen Großinvestor für 1.800 Quadratmeter Nutzfläche an Land gezogen, so Fleissner.

Transparente Durchblicke

Bei der Verwirklichung des Projektes inmitten der Grazer Altstadt und damit der Kernzone des Unesco-Weltkulturerbes müssen bestimmte Kriterien zum Erhalt des Altstadtensembles erfüllt werden. Geplant wurde das Projekt vom Wiener Architekturbüro Pichler & Traupmann, das den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen hat. Lasergeschnittene Aluminiumpaneele mit unterschiedlichen Maschenweiten werden den drei kompakten Komplexen wie ein Kleid übergestreift und sorgen für unterschiedlich transparente Durchblicke.

"Es sind drei Gebäude, die ich schon sehnsüchtig erwarte", so Bürgermeister Siegfried Nagl im Rahmen des Spatenstichs. Er kündigte gleichzeitig an, dass eine neue Verbindung zwischen dem östlich gelegenen Stadtpark und dem neuen Wohnareal geschaffen und der angrenzende Spielplatz und Verkehrserziehungsgarten erneuert werden sollen. (APA/red, 26.6.2013)