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"Das wird die Saison von Real". Sagt Carlo Ancelotti (m.).

Foto: AP/de Olza

Madrid - Mit Carlo Ancelotti soll bei Real Madrid das Spektakel vergangener Tage wieder Einzug halten. Der neue Coach des Starensembles um Cristiano Ronaldo wusste bei seiner Vorstellung am Mittwoch, was er den Anhängern der "Königlichen" schuldig ist. "Der berühmteste Verein der Welt muss spektakulären Fußball spielen und gewinnen", sagte der Italiener. "Wir werden daran arbeiten, einen Fußball zu spielen, der die Fans glücklich macht."

Dabei mithelfen wird auch Zinedine Zidane. Der 41-jährige Ex-Star der Madrilenen wird künftig als Assistent auf der Trainerbank Platz nehmen. "Ich bin sehr glücklich, mit ihm zu arbeiten. Das einzige Problem ist, dass er nicht spielen kann", scherzte Ancelotti. Zidane war seit Juli 2011 als "Direktor des Fußballs" bei seinem ehemaligen Club beschäftigt.

Ancelottis Wechsel von Paris St. Germain zum spanischen Rekordmeister war am Dienstag offiziell geworden. Der ehemalige italienische Teamspieler unterschrieb für drei Jahre als Nachfolger von Jose Mourinho. Ancelotti tritt ein schweres Erbe an, denn in der Amtszeit von Mourinho hatte sich im Kader, bei den Vereinsmitgliedern und den Fans eine Kluft aufgetan.

Versöhnung?

Von dem Italiener wird nun erwartet, dass er die Lager wieder miteinander versöhnt. "Einen Friedensstifter hat man mich noch nie genannt", meinte Ancelotti, der bei seiner Vorstellung passables Spanisch samt italienischen und französischen Wortfetzen sprach, zu seiner neuen Aufgabe. "Aber mir gefällt diese Bezeichnung. Vielen Dank dafür!"

Mit Real will Ancelotti jedenfalls das erreichen, woran Mourinho scheiterte: "La Decima", der zehnte Europacup-Sieg in der Meisterklasse. "Das ist das große Ziel. Ich nehme die Verantwortung auf mich. Aber das ist kein Problem, sondern eine besondere Motivation", bekräftigte Ancelotti, der zuvor auch bereits Juventus, Milan und Chelsea betreut hatte.

Mit Real könnte er in einer vierten großen europäischen Liga den Meistertitel holen, nachdem ihm dies in seiner Heimat (Milan), England (Chelsea) und Frankreich (Paris) gelang. Mit Milan gewann er auch zweimal die Champions League.

Entscheiden muss Ancelotti nun in einigen offenen Personalfragen. Der Brasilianer Kaka, einst sein Musterschüler in Mailand, stand bei Real zuletzt auf dem Abstellgleis. Seit Monaten wird über seinen Weggang spekuliert. "Ich werde ihn mir beim Training ansehen und dann eine Entscheidung treffen", kündigte der neue Real-Coach an. Der Italiener legte sich auch nicht dezitiert fest, ob der von Mourinho degradierte Kapitän Iker Casillas in die Stammelf zurückkehren wird.

Seine Vorstellung in Madrid wurde ein wenig überschatten von einem Zeitungsbericht, wonach Torjäger Cristiano Ronaldo Kontakt zu seinem früheren Verein Manchester United aufgenommen haben soll. Ronaldos Vertrag bei Real läuft bis 2015. Club-Präsident Florentino Perez ist seit Monaten bemüht, den Kontrakt zu verlängern, aber der Stürmer ließ sich bisher auf keine Verhandlungen ein. (APA/AFP, 26.6.2013)