Da spielt man im Harvard-Baseballteam mit und findet sich plötzlich mitten in einer paläanthropologischen Studie wieder ...

Foto: Harvard Athletic Communications

Washington - Die Jagd und damit die Möglichkeit, an hochwertige tierische Nahrung zu gelangen, spielte eine wichtige Rolle für die weitere Evolution des Menschen. Die anatomischen Voraussetzungen für die besondere Jagdmethode mittels Wurftechnik sollen sich einer aktuellen Studie zufolge vor etwa zwei Millionen Jahren entwickelt haben, also in den frühen Tagen des Homo erectus.

Nicht nur Menschen, sondern auch andere Primatenarten wie Schimpansen werfen gelegentlich mit Gegenständen. "Schimpansen sind unglaublich stark und athletisch, dennoch können erwachsene Männchen nur rund 32 Stundenkilometer schnell werfen", sagt Hauptautor Neil Roach von der George Washington Universität. Menschen hingegen schaffen ein Vielfaches dieser Geschwindigkeit.

Der Vergleich von Mensch und Schimpanse

Um herauszufinden, was uns beim Werfen von Schimpansen - also unseren nächsten noch bestehenden Verwandten - unterscheidet, untersuchten die Forscher die Bewegungsabläufe von Baseball-Pitchern. Die so herausgefilterten anatomischen Besonderheiten, die eine wichtige Rolle beim Werfen spielen, konnten dann in einen evolutionären Kontext gestellt werden.

Wie die Forscher in "Nature" berichten, geht die Fähigkeit, so schnell und präzise zu werfen, auf bestimmte Merkmale von Schulter, Torso und Arm zurück. Diese anatomischen Eigenschaften seien erstmals beim Vorfahren Homo erectus vorgekommen. "Wir glauben, dass Werfen schon früh wichtig für die Jagd war und unseren Vorfahren ermöglichte, effektiv und sicher Großwild zu töten", sagt Roach. (APA/red, derStandard.at, 26. 6. 2013)