Wien - Die Wiener Börse hat am Donnerstag erneut fester geschlossen. Der ATX stieg 16,31 Punkte oder 0,73 Prozent auf 2.243,83 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund sechs Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.250 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,78 Prozent, DAX/Frankfurt +0,84 Prozent, FTSE/London +1,39 Prozent und CAC-40/Paris +1,21 Prozent.

Damit verbuchte der ATX bereits den dritten Gewinntag in Folge. Im Späthandel sorgten überraschend starke US-Immobiliendaten und eine feste Tendenz an der Wall Street auch in Europa für Auftrieb. Zuvor bewegten sich die europäischen Börsen nur wenig.

Zum heimischen Markte lag nur eine recht dünne Meldungslage vor. Die Telekom Austria-Aktie schloss deutlich tiefer mit minus 3,14 Prozent bei 4,82 Euro. Das Telekomunternehmen platziert eine zehnjährige Anleihe mit einem Volumen von 300 Mio. Euro, wurde bekannt gegeben. "Dies wird am Markt anscheinend negativ aufgenommen", sagte ein Händler.

Ein klares Minus von 0,83 Prozent gab es auch bei der OMV-Aktie zu sehen. Das Projekt der "Nabucco"-Gaspipeline der OMV hat am Mittwoch ein Ende gefunden.

In einem schwachen europäischen Sektor zeigten auch die heimischen schwergewichteten Banken negative Vorzeichen. Raiffeisen gaben um 1,23 Prozent auf 22,50 Euro nach. Erste Group verbuchten ein moderates Minus von 0,07 Prozent auf 20,84 Euro. Zur Erste Group wurden zwei neue Analystenmeinungen publik.

Sowohl die Experten von Goldman Sachs als auch der RCB revidierten ihr Kursziel für die Titel nach unten auf 30,00 bzw. 24,50 Euro. Goldman Sachs bestätigte die Empfehlung "buy" und die RCB nahm das Votum von "hold" auf ebenfalls "buy" hoch. Zudem erwarten die RCB-Experten, dass die Kapitalerhöhung bei einem Ausgabepreis von 20,00 Euro je Titel durchgeführt wird.

Erneut gesucht präsentierten sich Schoeller-Bleckmann mit plus 5,68 Prozent. Bereits zur Wochenmitte ist die Aktie des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters um fast fünf Prozent hochgesprungen. voestalpine zogen um 2,32 Prozent an und Andritz gewannen 2,74 Prozent.

Strabag bauten ein Plus von 4,44 Prozent auf 16,35 Euro. Im Ringen um ein Überleben des heimischen Alpine-Baukonzerns zeigt jetzt Konkurrent Strabag offiziell Kaufinteresse an verschiedenen Töchtern und Beteiligungen der angeschlagenen und teilweise insolventen Alpine-Gruppe.

Die Anteilsscheine vom Verbund schlossen unverändert bei 14,58 Euro. Die RCB kappte ihr Kursziel für die Aktie des Energieversorgers von 18,0 auf 15,0 Euro. Das Votum "Hold" wurde unverändert beibehalten. Die Experten sehen den Verbund in einem schwachen Marktumfeld, in dem die Energiepreise sinken werden. (APA, 27.6.2013)