Bild nicht mehr verfügbar.

Die Stimmung in der Industrie ist verhalten.

Foto: AP/Gerten

Wien - Die heimische Industrie findet vorerst nur langsam den Weg aus dem Konjunkturtal. Die Auftragslage hat sich im Juni zwar verbessert und der Jobabbau verlangsamt, doch die leicht sinkende Produktionsleistung trübe das Bild, so Bank-Austria-Ökonom Stefan Bruckbauer am Donnerstag.

Tiefpunkt überwunden

Der Einkaufsmanagerindex des Instituts stieg zwar im Juni leicht auf 48,3 Punkte, blieb damit aber unterhalb der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Der Index überstieg die Wachstumsschwelle bereits seit einem Jahr nicht mehr, der Tiefpunkt am Ende des ersten Quartals 2013 ist aber überwunden. Das sehen auch die Analysten von Raiffeisen so. "Der Euroraum arbeitet sich aus der Rezession", meint Valentin Hofstätter, der bei der Raiffeisen Bank International (RBI) den Anleihenmarkt beobachtet.

Auch was die Leitzinsen in Europa und den USA angeht, sieht Hofstätter einen Wandel. Mit einer Zinsanhebung in den USA rechnet er aber frühestens 2015. In Europa hält er eine Trendwende in der Geldversorgungspolitik der EZB bis zum Frühjahr 2014 für eher unwahrscheinlich.

Auftragspolster sinken leicht

Doch eine Entwarnung gibt es laut der Bank Austria nicht. "Den zweiten Monat in Folge haben die heimischen Industriebetriebe diesen Juni mehr Aufträge verzeichnen können. Doch die Auftragspolster sind wieder geringfügig dünner geworden und die Produktionsleistung ist nach dem leichten Anstieg im Vormonat sogar etwas zurückgenommen worden", sagt Bankökonom Walter Pudschedl.

Für 2013 gehen die Experten von einem Wachstum in der verarbeitenden Industrie von einem Prozent aus. Die Industriekonjunktur habe sich zwar stabilisiert, allerdings fehlten noch Kräfte, die eine nachhaltige Belebung ermöglichten. Schwung erhoffen die Ökonomen durch die positiven Signale der US-Wirtschaft und die laufende Stabilisierung der europäischen Konjunktur. Das lasse einen Produktionsanstieg um rund 4 Prozent für 2014 erwarten. (APA, 27.6.2013)