Bad Radkersburg - Das Bad Radkersburger Kultur- und Veranstaltungszentrum Zehnerhaus hat beim Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung gestellt. Dies teilte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Patrick Sax, am Donnerstag mit. "Das operative Geschäft läuft gut, wir sind bis Jahresende gut gebucht, aber es drücken die Verpflichtungen aus Bau- und Investitionskosten", so Sax. Angestrebt wird eine 30-prozentige Quote, die man innerhalb von 90 Tagen ab Eröffnung bedienen möchte.
Hohe Überschuldung
Er sei optimistisch, dass das Sanierungsverfahren positiv abgeschlossen werden könne, so Sax. Die Aktiva belaufen sich auf rund 1,94 Millionen Euro, die Passiva auf 7,1 Millionen Euro, woraus sich eine Überschuldung von rund 5,2 Millionen Euro ergibt. Ein Großteil der Verbindlichkeiten entfällt auf die Hausbank mit rund 4,4 Millionen Euro, so Sax auf Anfrage. Dazu kämen noch Darlehen der Stadtgemeinde Bad Radkersburg bzw. des Landes Steiermark aus dem Revitalisierungsfonds. Die Beschäftigtenzahl ist gering, inklusive Geschäftsführer handelt es sich um drei Personen, da der Großteil der Leistungen wie etwa Catering extern zugekauft werde.
An geringem Eigenkapital gescheitert
Der Grund für die finanziellen Schwierigkeiten des 2009 eröffneten Kulturzentrums liege nicht im laufenden Geschäft, das operativ mit über 100 Veranstaltungen pro Jahr schwarze Zahlen schreibe, so Sax sondern in den extrem hohen Bau- und Investitionskosten in den Jahren 2007 bis 2009 und der geringen eigenen Kapitalausstattung.
Während des Sanierungsverfahrens soll der Betrieb im Zehnerhaus wie gewohnt weitergehen. "Kundinnen und Kunden können weiterhin das volle Leistungsangebot in Anspruch nehmen, alle Veranstaltungen finden planmäßig statt", so Sax. Auch die Lieferanten würden weiterhin mit dem Zehnerhaus zusammenarbeiten. Die Bedienung der Sanierungsquote werde durch die Betriebsgesellschaft und andere getragen. Mit der Vertretung der Schuldnerin in dem Verfahren ist die Grazer Kanzlei Scherbaum beauftragt. (APA, 27.6.2013)