Bild nicht mehr verfügbar.

Barack Obama betonte zuvor, dass es nur um Daten von Nicht-US-Bürgern gehe

Foto: ap

Der US-Geheimdienst NSA hat nach einem Bericht der britischen Zeitung "The Guardian" auch Verbindungsdaten von US-amerikanischen Internet-Nutzern gesammelt. Unter Berufung auf einen geheimen Bericht der NSA-Aufsicht aus dem Jahr 2009 berichtete das Blatt am Donnerstag, es gehe um E-Mail-Adressen sowie um die den Standort eines Rechners preisgebenden IP-Adressen.

Auch US-Bürger betroffen

Ursprünglich sei dieses kurz nach den Anschlägen von 2001 gestartete Spähprogramm beschränkt gewesen auf die Kommunikation unter Ausländern oder zwischen einer Person im Ausland mit jemanden in den USA. Von 2007 an sei es Jahre lang aber auch um Daten von US-Bürgern und in den USA ansässigen Personen gegangen. Es gebe zwar keine Hinweise darauf, dass es ein spezielles Programm für das Sammeln von Daten von US-Bürgern gebe, insgesamt soll aber weiterhin die Kommunikation von US-Kommunikationssystemen abgehört werden.

Eine Billion Metadaten

2012 soll ein neues System eingeführt worden sein, das der NSA erlaube, mehr als die Hälfte des gesamten Internet-Traffics abzuzweigen und NSA-Zentren abzulegen. Insgesamt sollen so etwa 75 Prozent des Traffics durch die Filter geschleust werden. Bis Dezember 2012 sollen so über eine Billion Metadaten durch das System gewandert sein. Es ist nicht klar, wieviele Daten davon auch Bürger anderer Nationen betreffen. Die Daten kommen außerdem von Partner-Staaten und deren Geheimdiensten, wie beispielsweise aus dem britischen Geheimdienst-Programm Tempora. Für September 2013 sei eine Erweiterung des Programms geplant, um die Daten effizienter filtern und verarbeiten zu können.

Massenhaft Daten

Zuletzt war unter dem Namen PRISM das wohl größte bekannte Ausspäh-Programm öffentlich geworden. Dabei sollen in den USA Verbindungsdaten von Telefonkunden gesammelt sowie massenhaft E-Mails, Fotos, Videos, Dokumente und Audio-Dateien kontrolliert worden sein. Der frühere Geheimdienstmitarbeiter und Enthüller Edward Snowden wird von den USA gesucht. (red/APA, 28.6.2013)