München - Auch Männer können Mutationen in Brustkrebsgenen haben (BRCA1/BRCA2). Diese Fälle sind zwar selten, doch Männer mit Mutationen im BRCA2-Gen erkranken zu bis 20 Prozent an einem Mammakarzinom. Oft wird die Erkrankung erst spät entdeckt, hieß es am Freitag aus Anlass eines Kongresses der deutschen Senologen (Brustgesundheit) in München.

Laut Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik am Uniklinikum Rechts der Isar in München, haben diese Männer auch ein erhöhtes Risiko für Prostata- und Darmkrebs und sollten an entsprechenden Vorsorgeprogrammen teilnehmen: "Man wird bei diesen Männern auch die Brust anschauen und sie zur regelmäßigen Brustuntersuchung schicken."

Tamoxifen als Prophylaxe

In Großbritannien will die Gesundheitsbehörde National Institute for Health and Care (NICE) als Alternative erblich belasteten Frauen empfehlen, fünf Jahre vorbeugend die Medikamente Tamoxifen oder Raloxifen zu nehmen. Tamoxifen hemmt die Wirkung des Geschlechtshormons Östrogen, von dem die meisten Mammakarzinome als Wachstumsimpuls "abhängig" sind. Studien hatten ergeben, dass Tamoxifen bei diesen Frauen über 50 Jahre und nach den Wechseljahren das Brustkrebsrisiko um etwa 50 Prozent reduziert, bei der Einnahme von Raloxifen um etwa 38 Prozent. (APA/red, 28.6.2013)