Gerald Klug in der "ZiB 2": Hier zum Nachsehen auf tvthek.orf.at

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Österreichs Grundwehrdiener haben sich die Wertsteigerung ihres Ausbildungsprogrammes redlich verdient. "Schöne Unterkünfte" versprach ein Beitrag der ZiB 2 am Donnerstag. Auch aus Stockbetten kann man schließlich etwas Formschönes basteln. Die Reform des heimischen Präsenzdienstes beinhaltet jede Menge Neuerungen. Unsere Grundwehrdiener sollen möglichst an zu Hause erinnert werden. Internet wird es "überall in der Kaserne" geben. Wenn der Stubendienst Pause macht, das letzte Klosett mit der Zahnbürste auf Hochglanz gereinigt ist, kann man schnell die E-Mails checken. Hoffentlich liest der Feldwebel nicht mit.

Moderator Tarek Leitner war die staatsbürgerliche Sorge ins Gesicht geschrieben, als er Verteidigungsminister Gerald Klug befragte. Ob das alles gut geht? Die Grundwehrdiener bekommen hochwertige Süßspeisen zum Nachtisch gereicht, und gleichzeitig wird ein Teil der "Systemerhalter" vom Dienst in den Cafeterien befreit? (Nimmt sich jeder seinen Pudding selber aus dem Kühlschrank?)

Klug war seinerseits betont sachlich. Die beste Reformnachricht: Die Sache mit den Shorts ist durch. Ab nun schlüpfen Stellungswillige in schmucke Bermudas, die sie mitnehmen dürfen.

Ein Modell mit Wahlmodulen verspricht Spiel, Spaß und Unterhaltung. Es gewährt "tolle Einblicke". Wahrscheinlich darf man in den Lauf einer Haubitze hineinschauen, um die Herkunft des Sprichwortes "voll wie eine Haubitze" am Ursprungsort zu überprüfen. Dass Frauen beim Heer noch nicht die gerechte Würdigung erfahren haben? Muss sich ändern. Klug verspricht Aufstiegsmöglichkeiten "bis in höchste Verwendungsgruppen". (Ronald Pohl, DER STANDARD, 29./30.6.2013)