Wien - Nach der Inhaftierung eines Nachhilfelehrers wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch einer seiner Schülerinnen haben sich nach einem entsprechenden Aufruf der Wiener Polizei zumindest 19 weitere Opfer gemeldet. Bei drei von ihnen besteht gegen den 40-Jährigen ebenfalls der Verdacht auf sexuellen Missbrauch, bei den anderen dürfte es um sexuelle Belästigung gehen, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger am Freitagnachmittag. Zumindest großteils soll es sich bei den minderjährigen Opfern um Mädchen handeln.

Die Ermittlungen wurden unterdessen auf andere Bundesländer ausgedehnt. Der 40-Jährige, der Nachhilfestunden im Gegenstand Mathematik gab, dürfte nicht nur in Wien tätig gewesen sein. Nähere Details dazu nannte Hahslinger unter Hinweis auf kriminaltaktische Überlegungen nicht. Die Ermittler halten es für möglich, dass die Zahl der Opfer weiter steigt. Der 40-Jährige könnte demnach rund drei Jahre lang solche Taten begangen haben.

Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr

Der 40-Jährige war am 2. Juni verhaftet worden, drei Tage darauf wurde die U-Haft über den Mann wegen Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr ausgesprochen, die nach einem Haftüberprüfungstermin auf den 18. Juli verlängert wurde. Es wurde vorerst wegen der Delikte des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses ermittelt, gab der Sprecher der Staatsanwaltschaft an.

Im ursprünglich inkriminierten Fall soll sich der Mann während Mathematik-Nachhilfestunden zwischen dem 1. März 2013 und dem 30. April mehrmals an dem Mädchen vergangen haben. Dazu war der 40-Jährige geständig, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger. Der Strafverteidiger des Verdächtigen, Roland Friis, gab an, dass sein Mandant teilweise geständig sei, es aber nur zu "einem Vorfall" mit der Elfjährigen gekommen sei.

Verdächtiger mit weiteren Jugendlichen in Kontakt

Laut den Ermittlungen stand der Nachhilfelehrer auch über soziale Netzwerke mit diesem Opfer - und auch weiteren Jugendlichen - in Kontakt. Laut Exekutive besteht nach wie vor der Verdacht, dass Mann weitere gleich gelagerte Taten begangen haben könnte. Die Polizei ersuchte daher erneut um Hinweise unter der Telefonnummer 01-31310/33310. (APA, 28.6.2013)