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Kanzler Faymann gibt den Nachbarn Ratschläge.

Foto: APA/Wenzel

Berlin/Wien - Vor der Berliner Konferenz zur Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit in der EU hat sich Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) erneut für einen gemeinsamen Schuldentilgungsfonds ausgesprochen. Von der deutschen Bundesregierung wünsche er sich "mehr Entschlossenheit", Mittel für eine gemeinsame Konjunkturpolitik der EU zur Verfügung zu stellen, sagte Faymann dem Nachrichtenmagazin "Focus"

Aus dem Fonds müsse in Bildung, Ausbildung, Forschung und Infrastruktur investiert werden, auch um die Jugendarbeitslosigkeit in Europa zu bekämpfen. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa bezeichnete Faymann als eine der größten gesellschaftlichen Gefahren in der EU. "Der soziale Zusammenhalt geht verloren."

Faymann will keinen Nord-Euro

"Der gute Feuerwehrmann ist ja der, der in Vorsorge investiert und nicht nur den Brand löscht." Wenn sich Deutschland, Österreich, die Niederlande oder Finnland auf ihren niedrigen Zinsen für Staatsanleihen ausruhten, dann sei die gemeinsame europäische Politik zur Konjunkturbelebung schon zu Ende.

Der Idee eines Nord-Euro der wirtschaftlich starken EU-Länder könne er überhaupt nichts abgewinnen, sagte Faymann. Die Zukunft Europas hänge auch davon ab, ob sich die wirtschaftliche Kluft vergrößere. Ein Nord-Euro würde die Unterschiede verstärken.

"Wir müssen den harten, vielleicht auch langen Weg gehen, eine wirtschaftliche Basis zu schaffen, die die Unterschiede verkleinert und die Solidarität stärkt." Der SPÖ-Politiker nimmt an diesem Mittwoch an der Berliner Konferenz gegen Jugendarbeitslosigkeit in Europa teil, von der besonders die südeuropäischen Krisenländer betroffen sind. (APA, 29.6.2013)