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Präsident Karzai ist überzeugt davon, dass Pakistan eine schwache Regierung in Afghanistan will.

Foto: Reuters/Pool

Kabul/Islamabad - Der afghanische Präsident Hamid Karzai sieht eine internationale Verschwörung zur Spaltung seines Landes. Unter der Führung Pakistans sollten dabei Teile des Landes an die radikalislamischen Taliban gegeben werden, sagte Karzai am Samstag in Kabul bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister David Cameron. Pakistan wolle in Afghanistan ein schwaches Regierungssystem, so Karzai weiter.

Cameron besuchte anlässlich des Tags der Streitkräfte britische Soldaten in Afghanistan. Er frühstückte mit Soldaten am Militärstützpunkt Camp Bastion in der südafghanischen Provinz Helmand. Cameron kündigt an, Teile der Geldstrafen im Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze für Soldaten und ihre Familien einsetzen zu wollen. Nach seinen Worten soll in der Grafschaft Staffordshire ein Denkmal für die im Afghanistan-Konflikt gefallenen britischen Soldaten entstehen. Seit 2001 sind insgesamt 444 Briten in Uniform in Afghanistan ums Leben gekommen.

Friedensverhandlungen der Taliban

Die Taliban und die USA wollen in Katar Friedensverhandlungen aufnehmen, um den seit mehr als elf Jahren andauernden Krieg in Afghanistan zu beenden. In dem Golf-Emirat haben die Extremisten auch ein Verbindungsbüro eröffnet. Karzai hatte zunächst scharf ablehnend reagiert, die Regierung hatte dann aber Bedingungen gestellt.

"Seit sechs Monaten laufen Bemühungen, um über die Taliban Gebiete unter Herrschaft von Feudalherren zu installieren oder den Taliban Gebiete zu geben. Das soll dem afghanischen Volk mit Hilfe der Taliban aufgezwungen werden", kritisierte Karzai am Samstag. "Uns liegen Berichte vor, wonach Pakistan solche Anstrengungen unternimmt. Ich weiß nicht, welchen Vorteil Pakistan von diesen Plänen hat." (APA, 29.6.2013)