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Louis van Gaal ist als "Feierbiest" fast so weltberühmt wie die Gay Pride in Amsterdam, hier lässt er es am Münchner Rathausbalkon bei der Meisterfeier der Bayern 2010 gehörig krachen.

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Viel Verkehr auf den Wasserwegen der niederländischen Hauptstadt bei der Grachtenparade.

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Amsterdam - Der niederländische Fußballverband setzt ein Zeichen gegen Homophobie: Erstmals wird der KNVB in diesem Jahr mit einer hochkarätigen Abordung beim weltberühmten Schwulenkorso auf Amsterdams Grachten vertreten sein, dem Höhepunkt der Gay-Pride-Woche in der niederländischen Hauptstadt. Oranje-Teamchef Louis van Gaal, Verbands-Vorsitzender Michael van Praag und mehrere Spieler nehmen am 3. August auf einem "Fußballboot" an dem riesigen Umzug teil. Das gab der Verband am Samstag bekannt.

"Trainer und Spieler werden damit demonstrieren, dass unser Sport für eine Atmosphäre der Offenheit und Sicherheit eintritt, in der jeder er selbst sein kann", erklärte van Praag. Dies entspreche nicht nur den Interessen der Spieler, sondern des Fußballsports insgesamt. "Mit unserer Teilnahme an der Gay Pride fordern wir die Vereine auf, dies auch aktiv nach außen zu vertreten. Ein Klima, in dem die Akzeptanz von Homosexualität selbstverständlich ist, entsteht nämlich nicht von allein."

Die Organisatoren des Amsterdamer Schwulenkorsos begrüßten die KNVB-Erklärung: "Das ist ein Meilenstein", sagte Irene Hemelaar, die Vorsitzende der Stiftung ProGay. "Ein Boot voller Trainer und Spieler sehen wir als Inspiration für den Fußball und den Amsterdamer Gay Pride."

Das Thema Homosexualität im Profi-Sport gilt auch in den Niederlanden als sensibel. Der Trainer von Ajax Amsterdam, Frank de Boer, hatte im vergangenen Jahr mit einer Äußerung über die vermeintliche Unsportlichkeit von Schwulen für Wirbel gesorgt. In Deutschland sicherte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach Spielern Unterstützung zu, die sich als homosexuell outen wollen.

Der niederländische Fußball folgt jetzt dem Beispiel des Militärs: Vor vier Jahren hatte das niederländische Verteidigungsministerium erstmals gestattet, dass homosexuelle Armeeangehörige in Uniform am Bootskorso von Schwulen und Lesben teilnehmen. (APA/red - 30.6. 2013)