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Jürgen, ohne Hängen und Würgen!

 

Foto: EPA/Rain

London - Am "Super-Monday" werden in Wimbledon viele Geschichten geschrieben. Immerhin werden sämtliche Einzel-Achtelfinali bei Damen und Herren ausgetragen. Eine davon ist die des Jürgen Melzer. Der 32-Jährige könnte immerhin österreichische Tennis-Geschichte schreiben: Setzt er sich im ersten Match auf Platz 12 (12.30 Uhr) gegen den als Nummer 24 gesetzten Polen Jerzy Janowicz durch, dann steht er als erster Österreicher überhaupt im Herren-Einzel-Viertelfinale von Wimbledon.

Vor ihm ist das im Single nur bei den Damen Judith Wiesner (1996) und Tamira Paszek (2011 und 2012) gelungen. Melzer könnte also im direkten Anschluss an Paszeks Erfolge auch für einen rot-weiß-roten "Hattrick" an der Church Road sorgen. Seit dem Achtelfinale bei den Australian Open 2011, mit dem er auch seinen erstmaligen Einzug in die Top Ten geschafft hatte, ist er auch der einzige ÖTV-Mann, der bei allen vier Grand-Slams in der Runde der letzten 16 gestanden ist. Zumindest dies hat Melzer Österreichs Tennis-Ikone Thomas Muster voraus, denn der frühere Weltranglisten-Erste hat in Wimbledon nur vier Mal gespielt - und ist jedes Mal in Runde eins gescheitert.

Melzer hat bisher einmal - auf dem Weg zum French-Open-Halbfinale 2010 - ein Major-Viertelfinale erreicht.

Gutes Los

Mit Jerzy Janowicz hat der frühere Weltranglisten-Achte einen aufstrebenden 22-jährigen Polen zum Gegner, Melzer hat gegen die aktuelle Nummer 22 der Welt noch nie gespielt. Der Sieger dieses Duells ist am Mittwoch im Viertelfinale zumindest von der Papierform her Favorit, denn der 31-jährige Pole Lukasz Kubot und der 25-jährige Franzose Adrian Mannarino sind von den Achtelfinalisten jene mit dem schlechtesten ATP-Ranking. Kubot ist nur Nummer 130, Mannarino 111. Im Halbfinale winkt dem Sieger dieses Quartetts ein Duell mit Vorjahresfinalist und Nummer zwei, Andy Murray.

Übrigens: Sowohl Melzer-Gegner Janowicz, der erstmals bei einem Grand Slam so weit gekommen ist, als auch Kubot haben schon jetzt polnische Geschichte geschrieben. Noch nie zuvor standen zwei Polen im Achtelfinale bei einem Grand Slam. Der bisher letzte Pole in einem Major-Viertelfinale war Wojtek Fibak (1977 und 1980 in Paris, 1980 in Wimbledon und bei den US Open/alle verloren).

Sollte sich Melzer durchsetzen: Gegen Kubot hat er eine 4:0-Bilanz (inklusive einem Challenger in Linz 2001) im Head-to-Head, gegen Mannarino hat der Deutsch Wagramer bisher noch nie gespielt. (APA/red, 30.6.2013)