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Pablo Longueira, zu Pinochets Zeiten Berater im Wohnbauministerium, gewann die Vorwahlen des chilenischen Rechtsblocks

Foto: EPA/UDI

Santiago - Nach dem Wiederaufflammen der Jugendproteste in den vergangenen Tagen wird die Präsidentschaftswahl in Chile am 17. November auch zu einer Entscheidung über die künftige Bildungspolitik. Expräsidentin Michelle Bachelet, die die Kandidatenvorwahl der Sozialistischen Partei mit 75 Prozent der Stimmen klar gewann, hat die von Schülern und Studenten geforderte kostenfreie Ausbildung zu einem Teil ihres Programms gemacht. In Chile werden nur 36 Prozent der Bildungsstätten vom Staat finanziert.

Bachelet tritt gegen den Polit-Veteranen Pablo Longueira vom Rechtsblock an, der seinerseits in der parteiinternen Vorwahl siegte, allerdings nur mit der bescheidenen relativen Mehrheit von 21 Prozent. Longueira ist vor allem wegen seiner Rolle während der Pinochet-Diktatur 1973-1990 umstritten. Damals war er Berater im Wohnbauministerium. Nach den Worten einer Tochter Augusto Pinochets habe der Diktator von Longueira "geschwärmt".

Bachelet war von 2006 bis 2010 erste Präsidentin Chiles. Sie wurde vom rechtsgerichteten Unternehmer Sebastián Piñera abgelöst. Laut Verfassung darf ein Amtsinhaber erst nach vierjähriger Pause wieder kandidieren. (red, DER STANDARD, 3.7.2013)