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Der Schweizer Mathias Frank dominierte die Kletterpartie ins Hochgebirge.

Foto: EPA/EXPA/ JOHANN GRODER

Der Schweizer Mathias Frank vom Team BMC hat sich am Mittwoch den Titel des Glocknerkönigs und den Sieg auf der vierten Etappe der Österreich-Rundfahrt über 146 Kilometer von Matrei nach St. Johann/Alpendorf gesichert. In der Gesamtwertung machte der Oberösterreicher Riccardo Zoidl vom Team Gourmetfein Simplon einen Platz gut und ist nun rund eine Minute hinter dem Belgier Kevin Seeldraeyers (Astana) wieder Zweiter.

Frank, der erste Schweizer Glocknerkönig seit Niki Rüttimann vor 30 Jahren, hatte beim Hochtor wenige Sekunden Vorsprung auf den Dänen Chris Anker Sörensen und dessen polnischen Saxo-Teamkollegen Rafal Majka. Der Schweizer sicherte sich nach dem 15 Kilometer langen Anstieg eine Prämie von 2.504 Euro. Zoidl lag gemeinsam mit Seeldraeyers rund eine halbe Minute zurück.

Große Spitzengruppe

Die erste Attacke des Tages lancierte der Italiener Bertazzo am 7,6 Kilometer langen Iselsberg. Kurz darauf setzten sich Kiserlowski und der ehemalige Kitzbüheler Horn-Etappensieger Sörensen vom Feld ab und mit Brambilla, Frank, Wellens und Eibegger schafften vier Fahrer den Anschluss. Wenig später gesellte sich auch der Vorarlberger Matthias Brändle dazu. Gemeinsam nahm die bis zu elf Fahrern starke Spitzengruppe den Anstieg zum Glockner in Angriff. Unter anderem schaffte auch der Gesamtachte Matthew Busche den Anschluss.

Eibegger Elfter

Hinter der Spitze formierte sich eine Verfolgergruppe mit allen Favoriten auf den Gesamtsieg. Mit rund eineinhalb Minuten Rückstand passierten sie Bruck an der Glocknerstraße. Auf dem letzten Anstieg hinauf nach St. Johann/Alpendorf demonstrierte Frank erneut seine Kletterqualitäten und setzte sich uneinholbar in Führung. Der Gesamtfünfte der diesjährigen Tour de Suisse sicherte sich mit acht Sekunden Vorsprung auf Sörensen den Etappensieg. Bester Österreicher wurde wie auf Etappe drei Gourmetfein-Profi Markus Eibegger als Elfter. "Glocknerkönig und Etappensieg - das war kein schlechter Tag. Auf den ersten beiden Etappen ist es wegen Magenproblemen gar nicht nach Wunsch gelaufen. Heute hatte ich super Beine und es ist alles aufgegangen", sagte der 26-jährige Schweizer im Ziel.

Djatschenko Opfer von Zoidls Attacken

Im Verfolgerfeld kam es zu zahlreichen Attacken auf dem letzten Anstieg. Zoidl versuchte einige Male sein Glück und konnte immerhin den bisherigen Gesamtzweiten Alexander Djatschenko abschütteln. In der Gesamtwertung liegt er jetzt mit 59 Sekunden Rückstand auf Seeldraeyers auf dem zweiten Platz. "Ich habe mich super gefühlt heute und ich habe bemerkt, dass Djatschenko nicht den besten Tag hat. Im Finale habe ich einige Male attackiert und es hat sich bezahlt gemacht. Morgen will ich am Schlussanstieg zum Sonntagberg wieder angreifen und ein paar Sekunden rausholen", sagte der Oberösterreicher im Ziel.

Das fünfte Teilstück führt am Donnerstag über 228 Kilometer von St. Johann zur kleinen Bergwertung am Sonntagberg in Niederösterreich. (APA/red, derStandard.at, 3.7.2013)

65. Österreich-Rundfahrt, 4. Etappe, Mittwoch
Matrei in Osttirol - St. Johann/Alpendorf (146 km)

1. Mathias Frank (SUI) BMC 3:42:39 Stunden
2. Chris Anker Sörensen (DEN) Saxo 0:08 Minuten zurück
3. Matija Kvasina (CRO) Gourmetfein Wels, gleiche Zeit
4. Matthew Busche (US) RadioShack 0:10
5. Rafal Majka (POL) Saxo 0:12
6. Stefano Agostini (ITA) Cannondale 0:16
7. Robert Kiserlovski (CRO) RadioShack, gleiche Zeit
8. Ian Boswell (USA) Sky 0:19
9. Patrick Facchini (ITA) Adroni 0:20
10. Gianluca Brambilla (ITA) Omega-QuickStep 0:26
11. Markus Eibegger (AUT) Gourmetfein 0:31

Weiters:
14. Kevin Seeldraeyers (BEL) Astana 0:35
16. Riccardo Zoidl (AUT) Gourmetfein 0:35
19. Stefan Denifl (AUT) IAM 0:39
24. Harald Totschnig (AUT) Tirol 0:56
25. Alexander Djatschenko (KAZ) Astana 0:56
26. Dries Devenyns (BEL) Omega-QuickStep 0:56
28. Paul Lang (AUT) WSA Graz 0:56
29. David Wöhrer (AUT) Tirol 0:59
34. Hans-Jörg Leopold (AUT) WSA 1:09
35. Fabio Aru (ITA) Astana 1:15

Gesamtwertung nach vier Etappen

1. Seeldraeyers 14:59:42 Std.
2. Zoidl 0:59 zurück
3. Djatschenko 1:04
4. Devenyns 1:31
5. Busche 1:50
6. Nicolas Edet (FRA) Cofidis 2:01
7. Aru 2:09
8. Peter Ignatenko (RUS) Katjuscha 2:17
9. Sergei Tschernezkij (RUS) Katjuscha 2:24
10. Kvasina 2:49
11. Denifl 3:09

Weiters:
19. Frank 5:53
20. Leopold 7:05
21. Lang 7:51
29. Totschnig 13:25
33. Wöhrer 16:38

Glocknerkönige der Österreich-Rundfahrt seit 1996 (erstmals Einheitslizenz)

1996 Tour ohne Glockner
1997 Frank Vandenbroucke (BEL)
1998 Boris Premuzic (SLO)
1999 Tour ohne Glockner
2000 (zweimal Glockner) Daniele Nardello (ITA) und Maurizio Vandelli (ITA)
2001 Ivan Basso (ITA)
2002 und 2003 Tour ohne Glockner
2004 Tomas Konecny (CZE)
2005 Juan Miguel Mercado (ESP)
2006 Bernhard Kohl (AUT)
2007 Christian Pfannberger (AUT)
2008 Gerrit Glomser (AUT)
2009 Koos Moerenhout (NED)
2010 Riccardo Ricco (ITA)
2011 Alexandre Geniez (FRA)
2012 Jakob Fuglsang (DEN)
2013 Mathias Frank (SUI)