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Ahmad Assi Jarba (rechts) mit Gegenkandidat Mustafa Sabbagh

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Die Generalversammlung der Nationalen Koalition in Istanbul.

Foto: REUTERS/Murad Sezer

Damaskus - Mit wochenlanger Verzögerung hat Syriens wichtigste Oppositionsplattform wieder einen neuen Vorsitzenden. Die "Nationale Koalition" wählte am Samstag bei ihrer Generalversammlung in Istanbul Ahmad Assi Jarba zu ihrem Präsidenten, wie aus Oppositionskreisen verlautete. 

Katar wollte Sabbagh

Der von Saudi-Arabien unterstützte Stammesführer gehört der moderaten demokratischen Gruppe des Dissidenten Michel Kilo an. Assi Jarba, der aus der ostsyrischen Provinz Hasaka stammt, setzte sich gegen den von Katar favorisierten Geschäftsmann Mustafa Sabbagh durch.

Als Vizepräsident sei der Vertreter der Muslimbruderschaft, Faruk Tayfur, gewählt worden, hieß es weiter. Die bisherige zweite Vizepräsidentin, die prominenten Aktivistin Suheir Atassi, habe ihren Posten behalten können. Laut der türkischen Zeitung "Zaman" besteht die "Nationale Koalition" vor allem aus Exilpolitikern, die nur wenig Unterstützung durch die syrische Bevölkerung genießen.

Teilnahme an Friedenskonferenz fraglich

Die Generalversammlung der Nationalen Koalition in der türkischen Metropole sollte ursprünglich bereits am Freitag enden. Die Wahl des Vorsitzenden zog sich dann aber bis Samstag hin. Außerdem wollten die Vertreter über die von den USA und Russland geplanten Friedensgespräche in Genf beraten, die bereits mehrfach verschoben wurden. Eine Teilnahme der Opposition ist offen. Bis Samstagabend hatten sich die Delegierten nicht auf eine Position geeinigt.

Gefechte zwischen Rebellengruppen

Die Hauptaufgabe des neuen Oppositionschefs wird darin bestehen, das zerstrittene Bündnis zu einen. Das gilt umso mehr als die Regierung von Präsident Baschar al-Assad auf dem Vormarsch gegen die Rebellen ist, die sich nun auch untereinander bekämpfen. Am Samstag wurden aus Kreisen der Opposition schwere Gefechte zwischen Aufständischen und Mitgliedern einer Al-Kaida-Gruppe bekannt. Bei den Schießereien nahe der türkischen Grenze seien Dutzende Kämpfer getötet worden. (red/APA/Reuters, 6.7.2013)