Die Monarchisten fordern ein Bündnis der Donaustaaten unter einer Krone: Nicole Fara, Lacy A. Milkovics, Alexander Simec (v. li.).
Anhänger der Monarchie sammeln derzeit Unterstützungserklärungen für die Nationalratswahl im Herbst. "Es gibt uns wieder", sagte Lacy A. Milkovics, Moderator einer Pressekonferenz der Schwarz-Gelben Allianz, am Donnerstag in Wien. Milkovics war letzter Generalsekretär der Paneuropa-Union unter Richard Graf Coudenhove-Calergi und rechte Hand Otto von Habsburgs zwischen 1964 und 1990.
"Wir glauben, dass in einer Zeit wie heute eine monarchistische Bewegung sicherlich Platz greifen könnte", so Milkovics. Der 72-Jährige sei seit seinem 14. Lebensjahr Teil der monarchistischen Bewegung und werde "bis zum letzten Atemzug" Monarchist bleiben.
"Die Republik lehnen wir klar ab"
Die Schwarz-Gelbe Allianz wolle "an der Wurzel, nicht am Symptom" arbeiten und fordere ein Bündnis der Donaustaaten unter einer Krone, sagte die stellvertretende Parteichefin Nicole Faras. Angestrebt werde eine konstitutionelle Monarchie: "Wir bekennen uns zum dynastischen Prinzip. Eine Wahlmonarchie wäre eine Republik light, und die Republik lehnen wir klar ab", erklärte Wahlkampfkoordinator Alexander Simec.
Zur Frage, wer als erster Kaiser eingesetzt werden soll, konnte die Allianz noch keine nähere Auskunft geben: „Wir favorisieren das Haus Habsburg, ohne uns auf eine Person festlegen zu wollen", so Simec.
Einführung eines Kontrollrats
Bei "Untauglichkeit" des neuen Kaisers solle es die Möglichkeit eines Sturzes per Volksabstimmung oder parlamentarischer Zweidrittelmehrheit geben, danach trete die Thronfolge in Kraft. Auch die Einführung eines Kontrollrats sei denkbar. Die Adelstitel gehörten selbstverständlich wieder eingeführt.
Sprachen der Nachbarländer in die Lehrpläne
Weitere Forderungen des politischen Programms der Schwarz-Gelben Allianz sind die Einführung verpflichtender Volksabstimmungen über den Bau von Atomkraftwerken, die Erhebung einer Strafsteuer auf gewaltverherrlichende Computerspiele sowie der Schutz der österreichischen Sprache und Dialekte vor Anglizismen und "Piefkinesisch". Auch die Sprachen der Nachbarländer sollen in die Lehrpläne einbezogen werden: "Österreich endet nicht dort, wo man aufhört, Deutsch zu sprechen", erklärte Simec.
Vernetzung mit anderen monarchistischen Bewegungen
Da der angestrebte Staatenbund nicht ein allein österreichisches Unternehmen sein könne, sei die Partei bereits in Kontakt mit monarchistischen Bewegungen in Ungarn, Tschechien und der Slowakei. Künftig sei auch weitere Vernetzungsarbeit geplant: "Es haben sich bereits Kontakte ergeben, in Zukunft werden auch gemeinsame Veranstaltungen stattfinden", so Milkovics.
Karl Habsburg zählt nicht zu Unterstützern
Mit dem Bund der österreichischen Monarchisten sei im Jahr 1953 zum letzten Mal eine monarchistische Partei zu Nationalratswahlen angetreten, sagte Simec am Rande der Pressekonferenz. Die Christlich Soziale Allianz, die 1999 unter Karl Habsburg den Einzug in das Europäische Parlament verfehlte, sei nicht monarchistisch ausgerichtet gewesen. Karl Habsburg gehöre auch nicht zu den Unterstützern der Partei, es gebe jedoch, so Simec, Nachkommen des letzten Kaisers in direkter Linie unter den Mitgliedern.
Antritt 2008 gescheitert
Die Schwarz-Gelbe Allianz wollte bereits bei der vergangenen Nationalratswahl im Jahr 2008 antreten, erreichte jedoch nicht genügend Unterstützungserklärungen. (Julia Niemann, derStandard.at, 4.7.2013)