Eine aktuelle Umfrage unter 10.071 Patienten in 42 Ländern hat sich umfassend der rheumatoiden Arthritis gewidmet. Österreich schneidet grundsätzlich recht gut ab, allerdings waren die Experten vom schlechten Informationsstand vieler Patienten irritiert: "Es ist ein Irrglaube, dass die Krankheit grundsätzlich unter Kontrolle ist, wenn der Patient schmerzfrei ist."

Unbemerktes Fortschreiten

Sechs von zehn betroffenen Befragten gehen fälschlicherweise davon aus, dass Schmerzfreiheit grundsätzlich die Kontrolle über die Erkrankung bedeutet, erläuterte Astrid Dworan-Timler vom Pharmaunternehmen AbbVie, das die Studie beauftragte. Sie verwies darauf, dass Gelenkschäden durchaus auch unbemerkt voranschreiten können - und zwar irreversibel.

Das Zeitfenster, in dem eine effektive Therapie die Erkrankung nachhaltig verlangsamen oder positiv beeinflussen kann, sei oft relativ klein - danach könnten nur mehr die Symptome gelindert werden. Österreichweit sind derzeit etwa 55.000 Menschen betroffen, insgesamt dürfte es bis zu ein Prozent der Weltbevölkerung sein. Fälschlicherweise gilt die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke als Alterserscheinung - tatsächlich können aber sogar Kleinkinder betroffen sein. 

Schleichender Beginn, dann heftige Symptome

Oftmals gestaltet sich der Beginn schleichend, erste Symptome können aber durchaus auch plötzlich und heftig eintreten. Typisch sind Morgensteife, Schmerzen in Hand-, Knie-, Schulter, Fuß- und Hüftgelenk. Diese Regionen zeigen darüber hinaus meist Schwellungen, Überwärmung und Rötungen.

Obwohl die Beschwerden schon deutlich früher bestehen, werden 60 Prozent der betroffenen Österreicher erst nach 21 Monaten behandelt. Gerade dem ersten Ansprechpartner, meist der Hausarzt, kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu. (APA/red, derStandard.at, 4.7.2013)