So soll das Hightech-Gebäude L.I.S.I. von oben aussehen.

Rendering: Bokeh Design für Solar Decathlon Team Austria

Beim Wettbewerb in den USA muss der L.I.S.I.-Rohbau in zwei Tagen stehen, für den gesamten Aufbau hat das österreichische Architekten-Team neun Tage Zeit.

Foto: Solar Decathlon Team Austria

Das Team, das im Oktober zum "Solar Decathlon" reisen wird, besteht aus 45 Personen.

Foto: Solar Decathlon Team Austria

Im Oktober 2013 nimmt erstmals ein in Österreich entwickeltes Plusenergie-Gebäude am bedeutendsten universitären Wettbewerb für solares und nachhaltiges Bauen, dem "Solar Decathlon" in den USA, teil. Das Hightech-Gebäude wurde nun zu Testzwecken in Weissensee in Kärnten nahezu vollständig errichtet. Beim "Solaren Zehnkampf", der in der Nähe von Los Angeles über die Bühne gehen wird, muss das von der Technischen Universität (TU) Wien geleitete Projektteam das Haus dann in kürzester Zeit aufbauen und präsentieren.

Seit dem Frühjahr 2011 feilt das Projektteam um Karin Stieldorf vom Institut für Architektur und Entwerfen der TU an der Entwicklung des L.I.S.I. - kurz für "Living Inspired by Sustainable Innovation" - genannten Einfamilien-Hauses. Das Konzept hat sich gegen etwa 200 Mitbewerber aus aller Welt durchgesetzt und ist damit einer von nur zwei europäischen Teilnehmern unter den 20 Finalisten des prestigeträchtigen "Solar Decathlon".

In sechs Containern nach Kalifornien

"Wir haben aktuell den maximalen Ausbaustand erreicht, dann wird wieder abgebaut und dann folgt ein Schnellaufbau des Rohbaus durch die Studenten, damit jeder weiß, welchen Griff er dann in den USA machen muss", so Stieldorf. Danach werden die Teile in sechs Container geladen und für den vom US-Energieministerium ausgeschriebenen Wettbewerb nach Kalifornien verschifft. Insgesamt werden 45 Personen des österreichischen Teams anreisen.

Dort muss der Rohbau in zwei Tagen stehen. Für den gesamten Aufbau hat das Team, an dem auch Studenten des Studiengangs "Holztechnologie & Holzbau" der FH Salzburg beteiligt sind, nur neun Tage Zeit. "Dann muss quasi die Vase im Regal stehen und das Bett bezogen sein", so die Projektleiterin. Der heimische Beitrag wird dann von 3. bis 13. Oktober in zehn Kategorien von einer Fachjury bewertet.

Optimale Energiebilanz beim Wettbewerb

"Was mich und das Team freut, ist, dass das Haus wirklich aussieht, wie wir es uns vorgestellt haben - da kann man sich ja manchmal irren", freut sich Stieldorf. Der Raumeindruck wirke "elegant reduziert" und die einzelnen Materialen seien "schön aufeinander abgestimmt".

Die technischen Systeme wurden vorab bereits in der Klimakammer des Austrian Institute of Technology (AIT) aufgebaut und durchgetestet. Denn das Haus muss im Wettbewerb unter verschiedensten Wetterbedingungen die bestmögliche Energiebilanz erbringen. Eine der großen Herausforderungen sei es, die vielen Funktionen, die das Haus erfüllen soll, "klug zu steuern", so Stieldorf. Ebendiese Steuerung der gesamten Haustechnik wird von der FH St. Pölten realisiert, die sich zudem auch um den multimedialen Auftritt des Projekts im Internet kümmert. (APA/red, 8.7.2013)