Wien - Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) sieht die Verkehrsunfallbilanz 2012 "mit gemischten Gefühlen". Auf der einen Seite gab es einen Anstieg bei den tödlichen Unfällen um 1,5 Prozent. Auf der anderen Seite sei heuer im ersten Halbjahr ein Rückgang um fast 20 Prozent verzeichnet worden. Ungebrochen positiv sei der längerfristige Trend: Seit 2008 verringerte sich die Zahl der Verkehrstoten um 22 Prozent, im Zehnjahresabstand um 45 Prozent. Die Zahl der Toten seit 2002 habe sich "beinahe halbiert". "Obwohl die Mobilität zunimmt, werden unsere Straßen sicherer", so die Ministerin.

Neues Unfalldatenmanagement

2002 kamen laut Ministerium 956 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, 2008 waren es 679, im Jahr 2011 gab es 523 Tote und im Vorjahr 531. Die Unfalldatenaufzeichnung erfolgt seit 2012 mit einer anderen Erhebungsmethode, die Kategorien seien daher nicht ohne weiteres vergleichbar. Die Ministerin verspricht sich aber vom neuen Unfalldatenmanagement, dass riskante Situationen, Straßenstellen und Verhaltensweisen noch präziser erkannt werden.

Anstieg bei Unfällen im Ortsgebiet

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) wies darauf hin, dass fast jeder dritte Verkehrstote 65 Jahre oder älter sei. Bei den tödlich verunglückten Radfahrern betrage der Anteil der Senioren sogar rund 60 Prozent. Besorgniserregend sei ein starker Anstieg bei den Unfällen im Ortsgebiet. Der VCÖ fordert, dass zumindest ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für die Verkehrssicherheitsarbeit verwendet wird. Damit sollen unter anderem entlang von Freilandstraßen Geh- und Radwege errichtet werden. (APA, 10.7.2013)