"The Witcher 3: Wild Hunt"

Foto: CD Projekt
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Es ist kaum ein Entkommen vor dem Triumphzug der Fantasy. Nicht erst seit dem Erfolg der "Herr der Ringe"-Verfilmung und "Game of Thrones" sind Fantasy-Settings in Spielen ein Hit. Schade eigentlich, dass bei der Fantasie im Namen aber allzu oft immer wieder dieselben Standardzutaten vermischt werden: Elfen, Orks, Zauberer, Drachen - dabei gäbe die Mythologie und all die Volksmärchen, aus denen sich die moderne Fantasy letztlich speist, um so viel mehr her.

Die Rollenspielserie "The Witcher" des polnischen Entwicklers CD Project RED war da schon immer ein wenig anders als die übergroße Fantasy-Konkurrenz aus den USA und Asien: Wie die direkte literarische Vorlage, die "Hexer"-Romane und Kurzgeschichten des polnischen Autors Andrzej Sapkowski, hoben sich auch die Spiele immer etwas von den generischen Fantasywelten à la "Elder Scrolls" oder der D&D-Welt ab. Nicht nur der erwachsene, für amerikanische Standards ungewohnt freizügige Grundton der Spiele, sondern auch die realistisch düsteren Settings, die in der europäischen Sagentradition verwurzelten Monster und die immer wieder ins Politische führenden Intrigen der Handlung lassen das polnische Spiel zu so etwas wie dem "Europäer" unter den Fantasy-Rollenspielen werden.

Riesige, offene Spielewelt

Für Teil 3 der Serie, der 2014 erscheinen soll, haben sich die Entwickler einiges vorgenommen und dies auf der E3 hinter verschlossenen Türen präsentiert: Der letzte Teil der Serie mit dem Untertitel "Wild Hunt" - auch dies ein ureuropäischer Mythos - soll größer, schöner und bei weitem offener werden als die vielfach ausgezeichneten Vorgänger und so auch Neueinsteiger in die düstere Mittelalterwelt des Geralt von Riva locken.

Und die ist riesig: 35 Mal größer als im Vorgänger soll die komplett offen erforschbare und liebevoll gestaltete Welt sein, in der der Monsterjäger Geralt seiner Suche nach der "Wilden Jagd" sowie unzähligen Nebenmissionen nachgehen wird - CD Project RED verspricht nichts weniger als die "größte Fantasy-Rollenspielwelt aller Zeiten". In den Nebenmissionen soll vor allem die Jagd auf abwechslungsreiche und fantasievoll gestaltete Monster im Vordergrund stehen, denen die Spieler mit Schwert und Magie zu Leibe rücken. Wie in den Vorgängern soll auch in Teil drei eine Balance zwischen Kampfgeschick und strategischem Fertigkeiten- und Item-Einsatz im Kampf zum Erfolg führen. Ein überarbeitetes Dialogsystem soll die Bewohner der gewohnt düsteren Welt zu lebendigen Gesprächspartnern machen.

Nicht prüde

Auf spezielle inhaltliche Anforderungen des Rests der Welt will man bei CD Project Red übrigens wenig Rücksicht nehmen: "Auf irgendwelche Ratings werden wir bei der Erstellung des Spiels erst mal nicht achten. Wir werden genau die Elemente implementieren, die das beste Spielerlebnis ermöglichen - seien das tiefgehende Wahlmöglichkeiten, das Verhältnis zwischen den Spielcharakteren, Sexszenen, blutige Kämpfe oder Flüche. Für welche Altersgruppe 'The Witcher' in den jeweiligen Ländern mit Ratingsystemen dann tatsächlich klassifiziert wird, ist völlig zweitrangig für uns", versprach Agnieszka Szostak von CD Project RED in einem Interview und tritt somit Befürchtungen entgegen, die bekannte US-amerikanische Prüderie oder australische Besonderheiten beim Rating würden "The Witcher" verwässern.

Kein Multiplayer, kein DRM

Ein weiterer Grund zum Aufatmen für viele klassische Rollenspielfreunde: Auch Multiplayer ist im Unterschied zum Konkurrenten Bethesda, der mit "The Elder Scrolls Online" zur angeblich lukrativeren MMO-Zukunft aufbricht, kein Thema: "In einem so stark story-basierten Spiel hat eine Mehrspielerkomponente einfach keinen Platz", bestätigte vor kurzem Michal Platkow-Gilewski von CD Project RED gegenüber Eurogamer.

Auch darin zeigt sich das Selbstbewusstsein eines europäischen Ausnahmeentwicklers, der immerhin in Sachen DRM ebenfalls gegen den internationalen Strom schwimmt: Die Mutterfirma CD Project betreibt mit GOG.com ein Downloadportal, das voll Stolz auf kopierschützende Kundengängelung verzichte. Bei den eigenen Titeln hat CD Project schon vor Jahren dem bei Spielern unbeliebten DRM abgeschworen

"The Witcher 3: Wild Hunt" wird 2014 für Windows sowie PS3 und Xbox 360 und PS4 und Xbox One erscheinen. (rs, derStandard.at)

(Video: The Witcher 3: Wild Hunt - Debut Gameplay Trailer)