Wien - Für die Suspendierung der beteiligten Exekutivbeamten bis zu lückenlosen Aufklärung des Todes des Mauretaniers Cheibani W. hat sich am Freitag der Landessprecher der Wiener Grünen, Albert Steinhauser, ausgesprochen.

Vorläufige Suspendierung ist keine Vorverurteilung sondern ein Zeichen

Dass darüber überhaupt debattiert werden müsse, sei "beschämend", erklärte er. Selbstverständlich müsse es zur Suspendierung kommen, wenn sich bei einer Amtshandlung ein Todesfall unter ungeklärten Umständen ereignet habe. Von Vorverurteilung könne dabei keine Rede sein, so Steinhauser.

"Bürgermeister Michael Häupl soll den frommen Worten auch Taten folgen lassen" - Das fordert auch die Grüne Stadträtin Maria Vassilakou am Freitag. Es sei ein Skandal, dass die Beamten der Amtshandlung immer noch nicht suspendiert sind: "Häupl soll mit seinem Polizeipräsidenten Peter Stiedl ein ernstes Wort reden."

Afrikadorf vor finanziellem Ruin

Die aktuelle Diskussion hat der Politikerin zufolge dazu geführt, dass das Afrikadorf von Besuchern gemieden wird und vor dem finanziellen Ruin stehe. Vassilakou: "Die Initiative wurde ohne öffentliche Subventionen finanziert und steht nun vor dem Aus. Der Bürgermeister soll handeln und finanzielle Mittel zur Verfügung stellen." Häupl müsse zudem nach zwei Brandanschlägen die Wiener Berufsfeuerwehr zur Sicherung abstellen.

Für den Freitag war zum Tod von Cheibani W. auch eine Demonstration angesetzt, zu der mehrere Veranstalter aufgerufen haben. Sie startet um 17.00 Uhr in der Mariahilfer Straße/Kaiserstraße und führt über die Innenstadt - mit Zwischenkundgebung vor dem Innenministerium - zur Zentrale der Wiener Rettung in der Radetzkystraße, wo ab 20.00 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfinden sollte. (APA)