Rom/Panama-Stadt/Washington - Der ehemalige Chef des CIA-Büros in Mailand, Robert Seldon Lady, ist im Auftrag der italienischen Justizbehörden am Donnerstag in Panama verhaftet worden. Lady war wegen der Entführung des ägyptischen Imams Abu Omar 2009 in Abwesenheit in Mailand zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Italien plant nun die Auslieferung Ladys zu beantragen. US-Behörden äußerten sich bisher nicht zur Festnahme Ladys.

Italiens oberstes Gericht hatte im vergangen Herbst die Haftstrafen für ihn und weitere 22 Agenten des US-Geheimdienstes CIA wegen der Entführung eines Imams einer Mailänder Moschee bestätigt. Lady war der einzige, der noch international gesucht worden war.

Das Verfahren hatte großes Aufsehen erregt, weil es der erste Prozess zu geheimen Verschleppungen von Terrorverdächtigen in Folterstaaten durch die CIA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 war. Die USA weigern sich bis heute, die CIA-Agenten auszuliefern, weshalb ihnen in Abwesenheit der Prozess gemacht wurde.

Der ägyptische Imam Osama Mustafa Hassan, bekannt als Abu Omar, war am 17. Februar 2003 in einer zwischen dem italienischen Militärgeheimdienst SISMI und der CIA abgestimmten Aktion entführt und in sein Herkunftsland verschleppt worden. Dabei soll auch ein Zwischenstopp auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Deutschland eingelegt worden sein. Abu Omars Anwälte beteuerten, ihr Mandant sei dann in Ägypten in einem Hochsicherheitsgefängnis gefoltert worden. (APA, 18.7.2013)