Seoul/Pjöngjang - Südkorea hat Nordkorea im Streit um die Wiederinbetriebnahme ihres im Gefolge der jüngsten Konfrontationen geschlossenen Industrieparks indirekt ein Ultimatum gestellt. Seoul werde Nordkorea an diesem Montag ein "letztes Angebot" für Gespräche über die Zukunft der Sonderwirtschaftszone in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong machen, kündigte Vereinigungsminister Ryoo Kihl-jae am Sonntag vor Journalisten an. Am vergangenen Donnerstag war auch die sechste Runde von Arbeitsgesprächen in diesem Monat zwischen Delegationen beider Länder ohne greifbares Ergebnis geblieben.

Ryoo deutete erneut an, dass Seoul das gemeinsame Industrieprojekt aufgeben werde, sollte Nordkorea der Forderung nach einer Garantie nicht nachkommen, den Komplex künftig nicht mehr ohne Absprache zu schließen. "Wir wollen eine klare Antwort." Andererseits werde Südkorea eine "schwerwiegende Entscheidung" treffen.

Nordkorea will, dass die Produktion in Kaesong so schnell wie möglich wieder aufgenommen wird. Der Komplex war ein wichtiger Devisenbringer für das Land gewesen. Pjöngjang hatte den Komplex im April angesichts verschärfter Spannungen "vorübergehend" geschlossen. (APA, 28.7.2013)