Wien/Wals - Die Krise der insolventen Alpine Bau reicht weiter zurück als bisher bekannt. Der Konzern hatte schon 2009 Probleme, Rechnungen zu begleichen, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" am Samstag vorab, dem eine Art Dokumentation der Lage in Form eines "E-Mail-Tagebuchs" eines ehemals leitenden Alpine-Angestellten vorliegt. Darin seien Liquiditätsengpässe und ausufernde Verschuldung ab 2009 zentrale Themen in der internen Kommunikation auf Geschäftsleiterebene.

In einem mit 16. November 2009 datierten E-Mail heißt es laut Magazin: "Aufgrund der finanziellen Situation keine Skonto-Zahlungen möglich". Am 7. April 2010 wurde, so "profil" intern mitgeteilt: "Nettoverschuldung wird immer schlechter", am 1. Juni 2010 dann: "Verschiebung aller Lieferanten notwendig. Es mussten auch die Gehälter verschoben werden, um die Liquidität sicherzustellen". Am 18. Oktober 2010 habe es in der internen Kommunikation dann geheißen: "Es war notwendig, um bilanzieren zu können, Assets zu verkaufen."

Weiters schreibt das Magazin, ihm liegen Planzahlen der Alpine vom Juni 2012 vor. Diese zeigten einen weiteren signifikanten Anstieg der Nettoverschuldung auf mehr als 750 Milllionen Euro bis zum Ende des Vorjahres.

Insgesamt gehe es um 50 E-Mails, die auf leitender Ebene von 2009 bis 2012 Alpine-intern versendet worden seien, heißt es im "profil". (APA, 28.7.2013)