Lome - Bei der Parlamentswahl im westafrikanischen Togo hat sich die Partei von Präsident Faure Gnassingbe laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis klar durchgesetzt. Wie die Wahlkommission am späten Sonntag in der Hauptstadt Lome bekannt gab, errang sie bei der Abstimmung vom Donnerstag 62 der 91 Mandate. Trotz zufriedenen Äußerungen von Wahlbeobachtern sprach die Opposition von Unregelmäßigkeiten.

Das wichtigste Oppositionsbündnis "Lasst uns Togo retten" um Spitzenkandidat Jean-Pierre Fabre kam laut Wahlkommission auf 19 Parlamentssitze. Das Wahlergebnis muss nun noch vom Obersten Gericht Togos bestätigt werden, um Gültigkeit zu erlangen.

Die Einwohner Togos hatten nach zehnmonatiger Verzögerung über ihre künftigen Volksvertreter abgestimmt. Mehr als 20 Parteien bewarben sich um die insgesamt 91 Sitze im Parlament. Von den sechs Millionen Einwohnern des Küstenstaats war gut die Hälfte wahlberechtigt.

Wahl zuerst hinausgezögert

Ein Bündnis aus Oppositionsparteien und zivilgesellschaftlichen Gruppen hatte die eigentlich für Oktober 2012 geplante Wahl hinausgezögert, um eine grundlegende Reform des Wahlsystems zu erreichen. Obwohl diese letztlich ausblieb, lief der Urnengang ohne größere Zwischenfälle ab.

Wahlbeobachter von Afrikanischer Union und Westafrikanischer Wirtschaftsgemeinschaft gaben an, dass die Abstimmung fair verlaufen sei. Fabres "Lasst uns Togo retten" sprach dennoch von Unregelmäßigkeiten beim Ablauf der Wahl.

Togo wird seit Jahrzehnten von der Familie Gnassingbe beherrscht. Von 1967 bis zu seinem Tod im Jahr 2005 war General Gnassingbe Eyadema Präsident, dann brachte die Armee seinen Sohn Faure an die Macht.

Dieser ließ sich bei zwei von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahlen in den Jahren 2005 und 2010 im Amt bestätigen. Die Wahlkommission sprach dieses Mal von "einem transparenten und glaubwürdigen Wahlverlauf". (APA, 29.7.2013)