Harare/Wien/Washington - Im afrikanischen Krisenstaat Simbabwe haben am Mittwoch die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen ohne Zwischenfälle begonnen. Rund 6,4 Millionen Menschen sind im Südosten Afrikas aufgerufen, auch über die Zukunft von Präsident Robert Mugabe zu entscheiden. Der 89-Jährige regiert das Land seit der Unabhängigkeit 1980 mit eiserner Hand. Mugabe betonte, dass er auch eine Wahlniederlage akzeptieren würde. "Wenn du verlierst, musst du dich gegenüber dem Sieger geschlagen geben. Ich werde den Regeln folgen", sagte er in Harare.

Vor vielen der landesweit knapp 9.700 Wahllokale bildeten sich bereits Stunden vor ihrer Eröffnung lange Warteschlangen. Die Wahlbeteiligung am Mittwoch war bis Mittag nach Ansicht von afrikanischen Diplomaten in Harare deutlich höher als bei dem Verfassungsreferendum im März. Damals hatten die Simbabwer mit überwältigender Mehrheit einer neuen Verfassung zugestimmt. Sie schränkt die bisher sehr große Macht des Präsidenten etwas ein und gibt Frauen einen größeren politischen Einfluss.

Klagen über Unregelmäßigkeiten

Die Partei von Mugabes wichtigstem Herausforderer, Regierungschef Morgan Tsvangirai, beklagte bereits im Vorfeld des Urnengangs Unregelmäßigkeiten. Hunderte Namen standen demnach doppelt im Wahlregister. Tsvangirai, der auch 2008 gegen Mugabe angetreten war, warnte deshalb vor der Gefahr des Wahlbetruges.

Die US-Regierung zeigte sich besorgt über den Mangel an Transparenz bei den Vorbereitungen zur Wahl, über die simbabwischen Organe für Staatssicherheit und über die "technischen und logistischen" Probleme, die einen "glaubwürdigen und transparenten" Urnengang behinderten. Die USA und ihre internationalen Partner riefen zu "friedlichen, transparenten und glaubwürdigen" Wahlen auf. Zugleich kritisierte eine Regierungssprecherin die langjährigen Restriktionen für zivilgesellschaftliche Organisationen, unabhängige Medien und politische Parteien in dem südafrikanischen Land. (APA, 31.7.2013)