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Android- und Chrome-Chef Sundar Pichai meint, das Unternehmen wolle künftig Computing in den Alltag integrieren

Foto: ap

Android-Chef Sundar Pichai soll nach der Vorstellung des neuen Nexus 7 Tablets vor der Presse gesagt haben, dass das Ziel des Unternehmens sei, Computing überall einzubauen. Im Gegensatz zu Googles früherem Ziel, "die Information auf der Welt zu organisieren", sei dies ein grober Richtungswechsel, wie Quartz-Autor Christopher Mims behauptet.

Über das Web hinauswachsen

Aus dieser Aussage von Pichai sei zu erkennen, dass das einst nur auf Suchmaschinen spezialisierte Unternehmen sich in verschiedenste Bereiche ausbreitet. Angefangen von Hardwaregestaltung über die Sammlung und Verarbeitung von Daten, bis hin zu Projekten, die mit Quantencomputern experimentieren. Mims schlägt vor, dass das Unternehmen das nächste Jahrzehnt nur überleben könne, wenn es über das Web "hinauswachse".

Mikroprozessoren überall

Im Gegensatz zu Projekten wie Ubuntu Edge, ein Smartphone, das den Desktop PC ersetzen soll, will Google sich in die gegensätzliche Richtung entwickelt: Kein All-in-One-Gerät für alle Zwecke im Leben, sondern Mikroprozessoren in allen möglichen sinnvollen Anwendungen des Alltags. Der erste Hinweis darauf sei beispielsweise Googles Fernseh-Dongle Chromecast.

Internet of things

Besonders Google-Chef Larry Page will den Hardware-Bereich des Unternehmens weiter ausbauen. In den letzten Jahren soll er dies stark gefördert und proaktiv vorangetrieben haben. Aber neben Hardware bleibt Android eine der wichtigsten Produktgruppen im Unternehmen. Es sei vor allem das standardmäßige Betriebssystem für das "Internet of things", das die vernetzte Welt um uns herum bezeichnet. Der interne Scherz, dass Leute irgendwann Kühlschränke mit Android bauen werden, habe sich laut Googles Hiroshi Lockheimer mittlerweile bewahrheitet.

Schnelles Vorantreiben von Projekten

Google wird zwar noch einige Zeit seine Einnahmen hauptsächlich durch Werbeanzeigen abdecken, die Verschiebung in Richtung integrierter Systeme ist aber bereits angelaufen und könnte die nächste große Einnahmequelle werden. Projekte wie Google Glass oder noch unbekannte zukünftige Projekte des Unternehmens werden den Wandel in andere Bereiche schnell vorantreiben. Der große Vorteil des Konzerns ist nämlich neben den Kerngeschäften auch die große Anzahl an Experimenten, die sich zwar oft auch als erfolglos herausstellen, dem Unternehmen aber eine massive Expertise liefern. (red, derStandard.at, 1.8.2013)