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Simbabwes autoritärer Langzeitpräsident will Wahl gewonnen haben.

Foto: AP Photo/Tsvangirayi Mukwazhi

Harare - Wenige Stunden, nachdem sich das Lager von Simbabwes langjährigem Staatschef Robert Mugabe zum Sieger der umstrittenen Präsidentschaftswahl erklärt hatte, hat Ministerpräsident Morgan Tsvangirai am Donnerstag die Abstimmung als "gewaltige Farce" verurteilt. Während Tsvangirai sprach, bezog Bereitschaftspolizei in der Nähe des Hauptquartiers seiner Partei MDC in der Hauptstadt Harare Stellung, wie ein AFP-Reporter beobachtete. Der Journalist berichtete von etwa 20 Beamten, die in zwei Lastwagen der Bereitschaftspolizei vorgefahren seien.

"Es ist eine schandhafte Wahl, die den Willen der Menschen nicht widerspiegelt", sagte Tsvangirai in seinem Parteihauptquartier. Er warnte, das Land werde in eine "ernste Krise" stürzen.

Ersten Auszählungsergebnissen zufolge liegt die Partei des langjährigen Machthabers Robert Mugabe deutlich in Führung. Laut den bis Donnerstagabend vorliegenden offiziellen Zahlen konnte die Regierungspartei ZANU-PF 25 der 28 schon vergebenen Parlamentssitze für sich gewinnen. Insgesamt sind 210 Mandate zu verteilen. Aus Parteikreisen hieß es, neben der Parlamentswahl habe Mugabe auch die Abstimmung über den künftigen Präsidenten des Landes für sich entschieden.

In Simbabwe waren am Mittwoch 6,4 Millionen Menschen aufgerufen, einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Tsvangirais Partei Bewegung für Demokratischen Aufbruch (MDC) und Menschenrechtsgruppen berichteten von zahlreichen Unregelmäßigkeiten. Obwohl mit offiziellen Ergebnissen erst in einigen Tagen gerechnet wird, hatte sich das Lager Mugabes, der das Land seit 33 Jahren mit eiserner Hand regiert, schon am Donnerstag zum Sieger erklärt.

"Nach unserer Ansicht ist die Wahl null und nichtig", sagte Tsvangirai. "Die schäbige Organisation und die konsequente Illegitimität des Ergebnisses werden dieses Land in eine ernste Krise stürzen." (APA, 1.8.2013)