Wien - Neben Oberösterreichs SPÖ-Chef Josef Ackerl ("unnötig", "unerträglich") kritisiert auch die SPÖ-Abgeordnete Sonja Ablinger die eigene Partei für die Unterstützung von ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner bei der Abschiebung von pakistanischen Flüchtlingen, die im Wiener Servitenkloster Unterschlupf gefunden hatten. "Ich verstehe das nicht", sagt Ablinger zum Standard.

"Das fällt doch einfach auf"

Es gebe über 2000 pakistanische Asylwerber in Österreich, und ausgerechnet acht von jenen, die mit der Besetzung der Votivkirche für Aufsehen gesorgt haben, seien jetzt abgeschoben worden. Ablinger: "Das fällt doch einfach auf." Angesichts der angespannten Lage in Pakistan gebe es für diese Menschen sehr wohl "die Möglichkeit einer Duldung" trotz negativen Bescheids, meint sie.

Und: Die SPÖ könnte sich angesichts der umstrittenen Abschiebungen im Wahlkampf auch für eine Überprüfung der Asylgesetze starkmachen, so die Oberösterreicherin, denn: "Immer wieder stellt sich bei Verfahren und Abschiebungen später heraus, dass diese rechtlich doch nicht okay waren. Das täte der SPÖ gut - und das erwarten auch viele Leute von uns."

Ablingers Wiedereinzug ins Parlament gilt übrigens als höchst unsicher, nachdem sie auf der Landesliste nur auf den dritten Platz gereiht wurde. (Nina Weißensteiner, DER STANDARD, 2.8.2013)