Die letzte Woche hier abgegebene Empfehlung, sich Montagabend mit J. R. Ewing bei "Dallas" einen umzuhängen, indem man jedes Mal einen Drink nimmt, wenn J. R. das tut, führte zu einigen Reaktionen. Und zwar weniger Abstinenz und trockene Gottergebenheit einfordernde, sondern solche, die nicht selten mit einem ermunternden "Prost!" endeten.

Leser Didi N. wollte das J.-R.-Gelage um die Drinks erweitern, die seine Frau Sue Ellen so pro Folge nimmt (Na servas!). Zudem erinnerte er an den Niederschlag, den der verinnerlichte Whiskey bei "Dallas" in der Popkultur fand. Etwa in dem US-Hardcore-Sampler "A Drink For Sue Ellen".

Martin B. bemängelte die Abnahme der Glaubwürdigkeit von Serien, weil selbst "Härtlinge" heute nur noch Multivitaminsaft oder stilles Mineralwasser trinken würden, und forderte mehr Mut zur Realität. Mit einem lebensnahen Zitat des Bürgermeisters von Springfield ("The Simpsons"!), nämlich: "Frauen sehen viel besser aus, wenn man Alkohol getrunken hat", endete sein Aufruf. (Das gilt selbstverständlich auch für Männer.)

Auch der Diskussionskultur war das geistige Wasser förderlich: Kann sich noch jemand an Alfred Hrdlicka im "Club 2" erinnern, als er sich immer wieder aus einer am Boden stehenden Flasche klaren Inhalt nachschenkte? Offen gesagt waren das feurigere Diskussionen als heute.

Und was antwortete Helmut Qualtinger als Bezirksinspektor Pokorny auf die Frage, ob er noch Rum in seinen Tee möchte? Er sagte: "Ja, aber bitte ohne Tee." In diesem Sinne. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 30.7.2003)