Basel - Wenn Frauen während der Schwangerschaft unter Asthma leiden, trägt der Nachwuchs über längere Sicht ein erhöhtes Risiko für unterschiedliche Erkrankungen. Das zeigt eine Studie, die Forschende der Universitäten Basel und Bochum mit Kollegen aus der Schweiz, den USA und Dänemark soeben im Fachmagazin "Pediatrics" veröffentlicht haben. Ausgewertet wurden die Daten von über 66.000 schwangeren Frauen.

Unter Asthma leiden bis zu etwa 8 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter. Die Atemwegserkrankung tritt daher häufig auch während einer Schwangerschaft auf. Bekannt war bisher, dass Asthma dabei mit verschiedenen Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie (Bluthochdruck und Protein im Urin, Anm. Red.), reduziertem Geburtsgewicht und Frühgeburten einhergeht. Der Frage, wie es mit langfristigen Konsequenzen für die Gesundheit des Kindes aussieht, ist nun eine Forschungsgruppe um Marion Tegethoff und Gunther Meinlschmidt an der Fakultät für Psychologie der Universität Basel nachgegangen.

Erhöhtes Risiko

Zusammen mit Kollegen des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts sowie der Universitäten Los Angeles und Aarhus haben die Forscher die Daten von mehr als 66.000 schwangeren Frauen aus Dänemark analysiert. Sie stellten fest, dass Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft an Asthma litten, ein höheres Risiko für verschiedene Erkrankungen trugen als Kinder von asthmafreien Müttern – etwa für Infektionskrankheiten oder Krankheiten des Nervensystems, des Ohrs, der Atmungsorgane und der Haut.

Die Forschenden interpretieren diese Daten wegen der Breite an Erkrankungen als Hinweise darauf, dass eine sorgfältige medizinische Beobachtung von Mutter und Kind nötig ist, wenn Asthma in der Schwangerschaft auftritt. Es sei wichtig, die Risiken, die Asthma während der Schwangerschaft für die Gesundheit des Kindes birgt, im Auge zu behalten und weiter zu untersuchen. (red, derStandard.at, 5.8.2013)