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In Österreich gibt es anstatt des Mindestlohns die Kollektivverträge. Jener für Zeitungs-Kolporteure ist mit weniger als 1.000 Euro für eine Vollzeitstelle besonders schlecht bezahlt.

Foto: apa/hochmuth georg

Düsseldorf - Von den 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben 21 einen gesetzlichen Mindestlohn. In den westeuropäischen Ländern liegt er zwischen 8,65 und knapp elf Euro. Das geht aus einer Mindestlohn-Datenbank hervor, die das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Instituts (WSI) der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag präsentiert hat. Die Spannen reicht dabei von 8,65 Euro in Irland bis 10,83 Euro in Luxemburg.

Sozialpartnerschaft

Österreich hat keinen formalen, für alle Branchen gültigen Mindestlohn. Allerdings decken die sozialpartnerschaftlich ausgehandelten Kollektivverträge (KV) 99 Prozent der Arbeitsverhältnisse ab. Allerdings gibt es bei Freizeit- und Vergnügungsbetrieben immer noch KV-freie Zonen. Zudem sind manche Kollektivverträge recht dürftig. Jener für Zeitungs-Kolporteure liegt etwa unter 1.000 Euro für eine Vollzeitstelle.

Nord-Süd-Gefälle

In Frankreich liegt der Mindestlohn bei 9,43 Euro. Die südeuropäischen EU-Staaten hätten Lohnuntergrenzen zwischen knapp drei Euro in Portugal und 4,06 Euro auf Malta. In Deutschland gibt es bisher tarifliche Lohngrenzen. Einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro haben SPD und Grüne für den Fall eines Wahlsieges bei der deutschen Bundestagswahl angekündigt. (red/APA, derStandard.at, 6.8.2013)